Drägerwerk schließen Bodenbildung mit zweistelligem Plus ab
Höhere Margenziele von Drägerwerk haben am Dienstag den Aktienkurs des Medizin- und Sicherheitstechnikanbieters aus seinem mehrmonatigen Schlingerkurs befreit. Am Vormittag legten die im SDax notierten Vorzüge prozentual zweistellig bis auf 50,50 Euro zu, sodass sie den höchsten Stand seit Anfang Mai erreichten.
Zuletzt belief sich der Aufschlag auf gut zwölf Prozent bei einem Kurs von 49,55 Euro. Damit lagen sie in dem moderat höheren Nebenwerteindex mit klarem Abstand auf dem ersten Platz.
Die gestiegenen Ziele böten eine attraktive Neubewertungschance, kommentierte Analyst Alexander Galitsa von Hauck Aufhäuser Investment Banking in seiner ersten Reaktion. Mit Blick auf die zunächst bestätigte Umsatzzielspanne sieht er noch Luft nach oben. Um das nun angepeilte obere Ende zu erreichen, würde nämlich bereits eines der schwächsten Schlussquartale überhaupt ausreichen, erklärte er. Die Bewertung sei attraktiv. Mit seinem Kursziel von 65 Euro reflektiere er eine konservative Annahme, dass Drägerwerk nachhaltig eine operative Gewinnmarge (Ebit-Marge) von sechs Prozent erreichen werde, womit in jedem Fall die Kapitalkosten verdient werden würden, so der Analyst.
Sein Warburg-Kollege Christian Ehmann betonte, dass die Lübecker selbst unter anhaltendem Kostendruck in der Lage seien, ihre Preise in einem wettbewerbsintensiven Markt durchzusetzen.
Mit dem aktuellen Kurszuwachs sieht auch gleich die Entwicklung der Papiere seit Jahresanfang bedeutend besser aus. Mit einem Plus von derzeit 18,7 Prozent befinden sich Drägerwerk im SDax im vorderen Bereich. Das Zwischenhoch von Ende April bei 51,40 Euro ist nun das nächste Ziel. Darüber wäre es der höchste Kurs seit Anfang August 2022.
In der Pandemie hatten Drägerwerk zeitweise zu den gefragtesten Werten am deutschen Aktienmarkt gezählt, weil die Nachfrage nach Beatmungsgeräten hoch war. So waren sie im Frühjahr 2020 bis auf 108,50 Euro hochgeschnellt, damit aber noch unter ihrem Rekordhoch aus dem Jahr 2015 geblieben.