Verschnaufpause bei Rüstungstiteln trotz guter Nachrichten
Bei den gut gelaufenen deutschen Rüstungstiteln ist erst einmal die Luft raus. Die Aktien von Rheinmetall gaben am Dienstag als Dax-Schlusslicht um 3,0 Prozent auf 323,90 Euro nach, obwohl die Investmentbank Oddo BHF bei einem weiter gültigen "Outperform"-Votum das Kursziel von 323 auf 350 Euro angehoben hatte. Bei Hensoldt stand ein Kursrückgang von 2,5 Prozent auf 26,95 Euro sowie einer der hinteren MDax-Plätze zu Buche. Auch dass die Beschaffungsagentur der Nato mit Unternehmen aus Deutschland und Frankreich Rahmenverträge über die Lieferung von Artilleriemunition für rund 1,1 Milliarden Euro abgeschlossen hat, hellte die Stimmung für die Branche erst einmal nicht auf.
Beide Aktien blicken indes schon auf eine starke Kursentwicklung zurück. Rheinmetall - 2023 Spitzenreiter im deutschen Leitindex - eilt auch im neuen Jahr von einem Rekordhoch zum nächsten und hat schon wieder die Nase vorn mit einem Plus von fast 14 Prozent. Ähnlich sieht es bei den Hensoldt-Papieren aus. Sie waren zwar im vergangenen Jahr lediglich etwas stärker als der MDax der mittelgroßen deutschen Unternehmen gestiegen. Für 2024 beträgt der Wertzuwachs aber ungeachtet der jüngsten Konsolidierung knapp elf Prozent, was ebenfalls den Index-Spitzenplatz bedeutet.
Wer unmittelbar nach dem russischen Angriff auf die Ukraine Ende Februar 2022 Aktien von Rheinmetall und Hensoldt gekauft hat, kann sich ohnehin freuen. Das gilt insbesondere bei Rheinmetall mit einer annähernden Kursvervierfachung. Bei Hensoldt steht nach einem zwischenzeitlich deutlicheren Zuwachs immer noch mehr als eine Kursverdoppelung zu Buche.