WeWork will bis Ende Mai aus der Insolvenz - Mieten gedrückt
Bangalore (Reuters) - Der Büroflächen-Vermieter WeWork will bis Ende Mai gesundgeschrumpft aus der Insolvenz entkommen.
Man habe die Mieten in Verhandlungen mit den Eigentümern von 150 Standorten um mehr als acht Milliarden Dollar herunterverhandelt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Das seien mehr als 40 Prozent der Mieten, die damit dem veränderten Marktumfeld angepasst würden. Rund 150 Standorte würden aufgegeben, indem man die Mietzahlungen in der Insolvenz eingestellt oder Vereinbarungen mit den Vermietern geschlossen habe.
Das Insolvenzverfahren nach Chapter 11 solle zum 31. Mai aufgehoben werden, hieß es in der Mitteilung. Wem WeWork dann gehört, ist weiterhin unklar. Vor der Insolvenz hielt der japanische Technologie-Investor Softbank mehr als 70 Prozent. Im November hatte sich das Unternehmen mit seinen Gläubigern darauf geeinigt, drei Milliarden Dollar Schulden in Eigenkapital umzuwandeln. Softbank soll aber beteiligt bleiben.
Kürzlich hatte Unternehmensgründer Adam Neumann angeboten, WeWork für gut 500 Millionen Dollar zurückzukaufen. Unter ihm war die junge Firma zum wertvollsten Start-up der USA geworden, zeitweise wurde WeWork mit 47 Milliarden Dollar bewertet. Doch der Trend zum Arbeiten von Zuhause, der sich in der Corona-Pandemie verstärkt hatte, stellte das Geschäftsmodell in Frage. Schwarze Zahlen hat WeWork nie geschrieben. Mit der Insolvenz hatte WeWork die Chance gesucht, aus teuren Mietverträgen für leerstehende Flächen herauszukommen.
(Bericht von Ananta Agarwal und Nathan Gomes; Geschrieben von Alexander Hübner. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)