Bei diesen fünf Aktien bekommst du steuerfreie Dividenden

Die Dax-Dividendensaison steht wieder an. Der Großteil der deutschen börsennotierten Unternehmen hält seine jährliche Hauptversammlung im April oder Mai und schüttet anschließend seine jährlichen Dividenden an die Aktionäre aus. Ein warmer Frühlingsregen, der auf unsere Konten niederprasselt. Traumhaft, wenn da doch nur nicht die Sache mit der Steuer wäre. Bei Dividenden deutscher Unternehmen fällt die Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zuzüglich darauf 5,5 Prozent Solidaritätszuschlag (in Summe also 26,375 Prozent) und gegebenenfalls Kirchensteuer an. Ganz schön happig! Doch bei den folgenden Aktien können sich Anleger diese Steuer sparen und somit steuerfreie Dividenden kassieren.

Deutsche Aktien mit steuerfreier Dividende

Ausschüttungen aus dem steuerlichen Einlagenkonto sind in Deutschland steuerfrei.  Einige Unternehmen verfügen zum Beispiel aufgrund ihres Börsengangs oder Kapitalerhöhungen über diese speziellen Einlagen und können ihre Dividende somit aus diesen Rücklagen und nicht aus dem erzielten Gewinn ausschütten. Wir Anleger müssen Dividenden dieser Aktien nicht versteuern.

Prominentestes Beispiel ist die Deutsche Telekom, deren Ausschüttungen seit Jahren schon steuerfrei aufs Konto wandern. Dumm nur: Die Dividende für dieses Jahr ist schon durch. Wer sie haben wollte, musste zum 11. April, dem so genannten Ex-Tag, T-Aktien halten. Neben der Telekom gibt es aber noch einige andere Titel, bei denen du auch in diesem Jahr noch steuerfrei die Ausschüttung vereinnahmen kannst:

Quelle: Jeweilige Investor-Relations-Seiten (Stand aller Angaben: 11.04.2024)

Klingt zu gut, um wahr zu sein? Tatsächlich gibt es leider einen kleinen Haken. Während die Dividendenzahlung nicht besteuert wird, wird der Einstandskurs der jeweiligen Aktien um die Dividenden reduziert. Dies führt dazu, dass der steuerrelevante Gewinn bei einem zukünftigen Verkauf der Aktien erhöht wird und somit die dann zu zahlende Abgeltungssteuer höher ausfällt. 

Nur wenn die Aktien vor dem Jahr 2009 gekauft wurden, sind die Dividenden voll steuerfrei. Doch auch für Aktionäre, die nach 2009 eingestiegen sind, bleibt immerhin der Vorteil, dass erst beim Verkauf der Aktien eine Besteuerung erfolgt. Diesen Zeitpunkt kann man frei wählen, und die Gewinne zum Beispiel mit Verlusten gegenrechnen oder den Sparerpauschbetrag von aktuell 1.000 Euro pro Jahr in Anspruch nehmen. Kapitalerträge bis zu dieser Grenze bleiben steuerfrei, bei Ehepaaren sind es entsprechend 2.000 Euro.

Freistellungsauftrag nicht vergessen

Richtet man einen entsprechenden Freistellungsauftrag bei seiner depotführenden Bank ein, bleiben Dividendenzahlungen bis zu diesem Betrag generell steuerfrei. Auch Gewinne aus dem Verkauf von Aktien fallen mit in den gleichen Steuertopf. Alternativ kann man sich zu viel gezahlte Steuern auch mit der Steuererklärung zurückholen. Das ist allerdings mühsam, die Einrichtung eines Freistellungsauftrags deswegen zu empfehlen.

Nur Erträge, die die Freigrenze von 1.000 beziehungsweise 2.000 Euro bei Ehepaaren pro Jahr übersteigen, müssen Anleger dann versteuern. Ganz nach dem Motto: „Nur zwei Dinge auf Erden sind uns sicher: der Tod und die Steuer.“

Ich finde das aber auch in Ordnung. Denn es gibt wichtigere Aspekte als die Dividenden-Besteuerung beim Investieren. Wer sich auf Punkte wie die Aussichten des Unternehmens, den Wettbewerbsvorteil eines Unternehmens, das Management oder die Finanzsituation konzentriert und stetig und langfristig investiert, wird höchstwahrscheinlich unabhängig von der Höhe der Kapitalertragssteuer ein erfolgreicher Anleger werden. Und am Ende ist mir ein versteuerter Gewinn auch lieber als ein steuerfreier Verlust. 

Der Artikel Welche Aktien steuerfreie Dividenden bieten ist zuerst erschienen auf Aktienwelt360.

Hendrik Vanheiden besitzt keine der erwähnten Aktien.

Aktienwelt360 2024