Aufsicht - Schweizer HSBC-Tochter verstieß gegen Geldwäsche-Regeln

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Zürich (Reuters) - Die Schweizer Privatbanktochter der britischen Großbank HSBC hat nach Angaben der Finanzmarktaufsicht Finma gegen die Regeln zur Geldwäschebekämpfung verstoßen.

"Die HSBC Private Bank (Suisse) SA hat ihre Pflichten in der Geldwäschereiprävention im Zusammenhang mit zwei politisch exponierten Personen verletzt und damit schwer gegen Finanzmarktrecht verstoßen", erklärte die Behörde am Dienstag. Sie ordnete eine Überprüfung aller laufenden Geschäftsbeziehungen mit erhöhten Geldwäsche-Risiken und zu politisch exponierten Personen an und lässt das durch einen Prüfbeauftragten vor Ort überwachen. Zudem wurden dem Institut vorerst neue Geschäftsbeziehungen mit politisch exponierten Personen untersagt. Die Bank muss zudem die Verantwortlichkeiten innerhalb des Verwaltungsrats und der Geschäftsleitung schriftlich darlegen.

Der Finma zufolge konnte die HSBC-Tochter die Rechtmäßigkeit von Transaktionen aus den Jahren 2002 und 2015 über insgesamt mehr als 300 Millionen Dollar nicht belegen. Die Gelder, die von einer staatlichen Institution stammten, seien aus dem Libanon in die Schweiz überwiesen und meist nach kurzer Zeit wieder hauptsächlich auf andere Konten im Libanon zurücküberwiesen worden.

Die Bank lehnte es in einer schriftlichen Stellungnahme ab, sich zu dem Fall zu äußern, und verwies darauf, dass sie gegen die Entscheidung der Behörde Berufung einlegen wolle. Die Entscheidung sei noch nicht rechtskräftig, erklärte die Finma.

(Bericht von Paul Arnold und Paolo Laudani. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)