Insider - Israel will in Konflikt mit Hisbollah Region nicht in Krieg ziehen

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- von Maayan Lubell und Maya Gebeily

Jerusaelm/Beirut (Reuters) - Israel will nach dem der Hisbollah zugeschriebenen Angriff auf die Golanhöhen der libanesischen Miliz schaden.

Es wolle aber nicht die gesamte Region in einen umfassenden Krieg hineinziehen, sagten zwei israelische Regierungsvertreter am Montag. Zwei weitere israelische Insider erklärten, die israelische Führung bereite sich auf die Möglichkeit von Kämpfen vor, die mehrere Tage dauern könnten. "Es wird davon ausgegangen, dass die Reaktion nicht zu einem umfassenden Krieg führen wird", sagte einer der Insider. "Das wäre zum jetzigen Zeitpunkt nicht in unserem Interesse." Details wurden nicht genannt. Bei dem Raketenangriff auf die von Israel besetzten syrischen Golanhöhen, den Israel und sein engster Verbündeter USA der Hisbollah zuschreiben, waren am Samstag zwölf Kinder und Jugendliche getötet worden. Die Miliz, die mit dem Iran und der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas im Gazastreifen verbündet ist, weist die Verantwortung für den Angriff zurück.

Auf ihn reagierte das israelische Militär am Montag mit einem Drohnenangriff auf den Süden des Libanons. Bei dem Beschuss in der Nähe der Stadt Shaqra wurden nach Angaben des libanesischen Zivilschutzes zwei Menschen getötet und drei weitere verletzt, darunter ein Kind. Es war der erste israelische Angriff mit Todesopfern auf Ziele im Libanon seit dem Raketenangriff auf die Golanhöhen. Israel hatte den strategisch wichtigen Höhenzug im Sechs-Tage-Krieg 1967 besetzt und 1981 annektiert. International anerkannt ist dies nicht.

Nach Angaben des Büros von Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wurden er und Verteidigungsminister Joaw Galant vom Kabinett ermächtigt, die Art und zeitliches Vorgehen der Reaktion auf den Angriff zu bestimmen. Israels größte Zeitung, "Yedioth Ahronoth", zitierte nicht näher genannte Informanten mit den Worten, die Reaktion werde "begrenzt, aber signifikant" sein. Dem Bericht zufolge reichten die Möglichkeiten zur Vergeltung von begrenzten, aber Bild-starken Angriffen auf die Infrastruktur wie Brücken, Kraftwerke und Häfen bis hin zu Angriffen auf Waffendepots der Hisbollah oder hochrangige Hisbollah-Kommandeure. Die Hisbollah beschießt seit Ausbruch des Gaza-Krieges immer wieder israelisches Gebiet, bestreitet aber, für den Angriff auf die Golanhöhen verantwortlich zu sein.

BLINKEN - ESKALATION VERHINDERN

Die Bundesregierung erklärte, es müsse unbedingt ein Flächenbrand vermieden werden. Der Iran sei aufgerufen, seinen Einfluss zu nutzen, um für eine Deeskalation zu sorgen, sagte eine Sprecherin in Berlin. Das Auswärtige Amt forderte Deutsche im Libanon zur Ausreise aus. Auf der Krisenliste des Ministeriums stünden rund 1300 Personen mit deutscher Staatsangehörigkeit. Es sollten alle Möglichkeiten zur Ausreise genutzt werden, solange noch Zeit sei.

Wie die Bundesregierung rief auch US-Außenminister Antony Blinken zur Zurückhaltung auf. In einem Telefonat mit dem israelischen Präsidenten Isaac Herzog betonte Blinken einem Sprecher zufolge, wie wichtig es sei, eine Eskalation zu verhindern. Beide Politiker hätten auch über die Bemühungen um eine Waffenruhe im Gazastreifen und die Freilassung der von der radikal-islamischen Palästinenser-Organisation Hamas dort festgehaltenen Geiseln beraten.

Der britische Außenminister David Lammy erklärte, er begrüße den Aufruf der libanesischen Regierung zu einer Einstellung der Gewalt. "Ich habe heute mit Ministerpräsident Najib Mikati gesprochen, um meine Besorgnis über die eskalierende Spannung auszudrücken, und habe die Erklärung der libanesischen Regierung begrüßt, in der sie zu einer Einstellung aller Gewalt aufruft", schrieb Lammy auf der Online-Plattform X. "Wir waren uns beide einig, dass eine Ausweitung des Konflikts in der Region in niemandes Interesse liegt."

Angesichts der Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah strichen mehrere Fluggesellschaften ihre Verbindungen in die libanesische Hauptstadt Beirut, darunter die Lufthansa, Swiss, Eurowings und Air France.

(Bericht von: Maayan Lubell, Maya Gebeily; geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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