-50 % seit Jahresbeginn: Diese 3 abgestürzten Aktien sind jetzt einen Blick wert

Aktienwelt360 · Uhr

Das Börsenjahr 2024 lief bisher überdurchschnittlich gut. Seit Jahresbeginn steht im MSCI World ein Plus von 13 %, der DAX stieg um 11 % und der S&P 500 sogar um 16 % (Stand aller Angaben: 05.09.2024). Doch natürlich haben sich nicht alle Aktien seit Jahresbeginn so gut entwickelt. Bei den folgenden drei Aktien halbierte sich der Kurs sogar innerhalb weniger Monate. Wir schauen auf die Gründe für den Kursabsturz und darauf, ob sich hier jetzt nicht vielleicht spannende Kaufchancen ergeben.

Hidden-Champion der Chipindustrie: Aixtron

Bei dem deutschen Halbleiter-Zulieferer Aixtron (WKN: A0WMPJ) liefen die Geschäfte in den letzten Jahren rund. Getrieben von einer starken Nachfrage nach den modernen Depositionsanlagen (diese tragen ultradünne Schichten von Atomen auf Halbleiterwafer auf) stiegen die Umsätze von 2019 bis 2023 um durchschnittlich 25 % pro Jahr. Beim EBIT betrug die durchschnittliche Wachstumsrate sogar 42 %!

Doch im aktuellen Jahr ist damit erst einmal Schluss. Im ersten Halbjahr 2024 stagnierte der Umsatz, das EBIT halbierte sich. Im Gesamtjahr 2024 sollen die Umsätze ganz leicht wachsen, das EBIT etwas sinken. Wie kommt’s? Der Hauptgrund für das nachlassende Wachstum dürfte meiner Einschätzung nach der konjunkturbedingt schwache Gesamtmarkt sein. Schließlich ergeht es anderen Halbleiter-Unternehmen abseits des KI-Hypes ähnlich. Chip-Giganten wie der niederländische Maschinenhersteller ASML oder der deutsche Chip-Produzent Infineon verkündeten im letzten Quartal jeweils Umsatzrückgänge.

Entsprechend kann ich mir gut vorstellen, dass Umsätze und Gewinne bei Aixtron mittelfristig wieder steigen werden. Denn die Nachfrage nach modernen Halbleitern ist zwar zyklisch, steigt aufgrund der anhaltenden Digitalisierung unserer Welt jedoch langfristig. Aixtron scheint mit seinen modernen Anlagen, mit denen zum Beispiel Halbleiter für die energiesparende Stromversorgung von Rechenzentren oder die Ladeinfrastruktur von Elektroautos produziert werden, gut positioniert um davon zu profitieren. Entsprechend empfinde ich den Kursrückgang der Aktie von 58 % seit Jahresbeginn als übertrieben. Bezogen auf das Rekordergebnis aus 2023 beträgt das KGV nur noch 12.

-62 % seit Jahresbeginn: Die Aktie von CompuGroup Medical

Bei dem deutschen Software-Unternehmen CompuGroup Medical (WKN: A28890) scheint mir die operative Situation komplizierter. Das Familienunternehmen aus Koblenz unterstützt mit seinen Lösungen die Digitalisierung im Gesundheitswesen. Die Programme unterstützen zum Beispiel eine Arztpraxis beim Terminmanagement, der Behandlungsdokumentation und der wirtschaftlichen Steuerung. Entsprechend groß sollte eigentlich das Potenzial im oftmals noch analog agierenden Gesundheitsbereich sein.

Doch gemessen daran ist das organische Umsatzwachstum schon länger schwach. In den letzten Jahren lag dieses bei 4 % bis 5 % pro Jahr. Im ersten Halbjahr 2024 ging der Umsatz sogar um 6 % zurück. Ergebnis je Aktie und Free Cashflow brachen ein und auch die Prognose für das Gesamtjahr wurde gekürzt. Dieser Gewinneinbruch lässt sich nur zum Teil mit einmaligen Abfindungszahlungen sowie höheren Ausgaben für Forschung & Entwicklung erklären.

So sollte es nicht weitergehen. Das sieht auch der Aufsichtsrat so und hat zu September 2024 einen neuen CEO eingesetzt. Dieser ist Arzt und Sohn des Gründers. Ich bin gespannt, ob das Geschäft von CompuGroup unter seiner Führung Schwung aufnehmen kann. Die externen Voraussetzungen dafür scheinen mir weiterhin gut und auch die Tatsache, dass im letzten Quartal 75 % der Umsätze wiederkehrender Natur waren, gefällt mir. Nachdem das KGV in den letzten Jahren deutlich über 30 lag, beträgt es nun 7 (bezogen auf den Rekordgewinn aus 2023). Für mutige Anleger, die auf einen Turnaround setzen möchten, könnte sich hier eine Chance bieten.

Lululemon: Kurshalbierung trotz ordentlichem Wachstum

Auch die Aktie des US-Sportartikelherstellers Lululemon Athletica (WKN: A0MXBY) stürzte seit Jahresbeginn ab. Der Aktienkurs fiel in 2024 um genau 50 %. Dabei läuft es operativ gar nicht so schlecht. Im letzten Quartal stieg der Umsatz um 7 %. Die ohnehin schon hohen Margen wurden weiter gesteigert, sodass der Gewinn je Aktie um ordentliche 18 % zulegte.

Das „Problem“ ist – wie so oft an der Börse – dass der Markt mehr Wachstum erwartet hatte. Die letzten Zahlen lagen unter den Analystenschätzungen, zudem wurde die Gesamtjahresprognose etwas reduziert. Der Jahresumsatz soll nun um 8 bis 9 % zulegen. Im Vorjahr stieg dieser noch um 19 %, davor um 30 %.

Das Wachstum schwächt sich also deutlich ab, besonders im wichtigsten Markt Nordamerika. Damit einhergehend ist die Bewertung, die der Aktie zugestanden wird, deutlich gesunken. Vor einem Jahr lag das KGV noch bei rund 50, nun beträgt es 21 (bezogen auf den Gewinn aus 2023). Zieht man den im aktuellen Geschäftsjahr erwarteten Gewinn heran, sinkt das KGV sogar auf 18.

Das scheint mir nicht zu teuer. Schließlich verfügt Lululemon über eine ziemlich starke Premium-Marke, die das Unternehmen von der vielfältigen Konkurrenz abgrenzt und hat insbesondere außerhalb Nordamerikas noch viel Wachstumspotenzial, welches zuletzt stärker zum Tragen kommt. Auch der aktuelle Gegenwind aus konjunkturbedingt geringeren Ausgaben für Sportbekleidung dürfte wieder abnehmen und könnte der Aktie somit mittelfristig Auftrieb geben.

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Hendrik Vanheiden besitzt Aktien von ASML. Aktienwelt360 empfiehlt Aktienvon Aixtron, ASML und Lululemon Athletica.

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