Türkischer Minister - Akw-Bau verzögert sich durch fehlende Siemens-Teile
Berlin (Reuters) - Der Bau des ersten türkischen Kernkraftwerks durch den russischen Staatskonzern Rosatom verzögert sich nach Regierungsangaben durch fehlende Teile von Siemens Energy.
Rosatom sehe sich deshalb in China nach Alternativen um, sagte Energieminister Alparslan Bayraktar am Mittwoch nach Angaben der staatlichen Agentur Anadolu. Die ausbleibenden Lieferungen von Siemens Energy dürften den Start des ersten Reaktors um einige Monate verzögern.
Rosatom, das staatliche russische Kernenergieunternehmen, baut das Atomkraftwerk Akkuyu in der türkischen Mittelmeerprovinz Mersin im Rahmen einer Vereinbarung mit Ankara. Das Nato-Mitglied Türkei hatte ursprünglich geplant, seinen ersten Reaktor schon 2023 in Betrieb zu nehmen. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Kernbrennstäbe in den Reaktorblock am Standort geladen.
Präsident Recep Tayyip Erdogan sagte im Juli, dass Deutschland die Ausfuhr einiger für die Akkuyu-Anlage benötigten Teile nicht zulasse. "Dies hat uns ernsthaft beunruhigt. Ich habe den deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz bei unserem bilateralen Treffen daran erinnert", sagte Erdogan damals auf dem Rückflug von einem Nato-Gipfel in Washington zu Reportern.
(Bericht von Huseyin Hayatsever, geschrieben von Rene Wagner, redigiert von Sabine Wollrab - Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)