Spanien fängt 222 Migranten vor den Kanarischen Inseln ab

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Madrid (Reuters) - Die spanischen Behörden haben vor der Küste der Kanarischen Inseln vier Boote mit insgesamt 222 Migranten abgefangen.

"Die günstigen Bedingungen auf dem Meer sorgen für einen deutlichen Anstieg der Ankünfte", erklärte Fernando Clavijo, der Regionalpräsident der Kanarischen Inseln, am Donnerstag im Fernsehen. Nach Angaben der spanischen Seenotrettung haben in dieser Woche bereits 13 Schiffe mit 780 Migranten die Inselgruppe unweit der Südwestküste Marokkos erreicht. Den Behörden zufolge führen die ruhige See im Spätsommer und leichte Winde zu steigenden Migrantenzahlen auf den bei Urlaubern beliebten Vulkaninseln.

In den ersten sieben Monaten des Jahres 2024 haben 26.758 Migranten von Afrika auf die Kanarischen Inseln übergesetzt, wie aus Daten des spanischen Innenministeriums hervorgeht. Dies entspricht nahezu einer Verdopplung im Vergleich zum Vorjahr.

Der Zustrom von Migranten auf das Archipel mit seinen 2,2 Millionen Einwohnern sorgt für Spannungen zwischen der Regionalverwaltung und der Zentralregierung in Madrid. Ein Streitpunkt ist insbesondere die Betreuung von etwa 5000 Minderjährigen. Gemäß spanischen Vorschriften sind die lokalen Behörden dazu verpflichtet, Migranten unter 18 Jahren unterzubringen. Doch die Infrastruktur auf den Atlantikinseln ist überlastet.

Clavijo hat wiederholt gefordert, dass die Zentralregierung andere Regionen des Landes zur Unterstützung drängt. Er zeigte sich zuversichtlich, dass die linksgerichtete Minderheitsregierung von Ministerpräsident Pedro Sanchez kurz vor einer Einigung mit der konservativen Volkspartei (PP) stehe, um die Verlegung minderjähriger Migranten auf das spanische Festland zu ermöglichen. Ein früherer Versuch war an der rechtsextremen Partei Vox gescheitert und hatte zu deren Ausstieg aus allen Koalitionen mit der PP geführt.

(Bericht von Natalia Siniawski, geschrieben von Philipp Krach.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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