New York Stock Exchange

Wall Street: Verluste vor allem an der Nasdaq

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
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Die US-Börsen haben sich am Mittwoch mit neuem Schwung schwer getan. Zeitweise schafften es zumindest die Standardwerte ins Plus, doch letztlich standen für die wichtigsten Indizes durch die Bank Verluste auf der Kurstafel. Besonders groß waren diese unter den Technologiewerten an der Nasdaq, wo nachgebende Chipwerte den starken Zahlen des Internetriesen Alphabet gegenüber standen.

Gemischte Konjunktutdaten

Konjunkturdaten fielen gemischt aus und konnten die New Yorker Börsen letztlich nicht antreiben. So hat die US-Wirtschaft in den Sommermonaten etwas an Tempo eingebüßt. Job-Daten des Dienstleisters ADP, dem zufolge deutlich mehr Stellen geschaffen wurden als erwartet, zeichneten aber ein robustes Bild für den Arbeitsmarkt, zu dem es am Freitag den offiziellen Bericht geben wird. Mit dem Abwägen der Erkenntnisse taten sich die Anleger auch im Hinblick auf die Geldpolitik weiter schwer.

Das solide, aber nicht überragende Wachstum passt gut zum aktuellen wirtschaftlichen Hintergrund.

Bret Kenwell (eToro)

Wären die Daten noch besser gewesen, wäre die im September vorgenommene Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 0,5 Prozentpunkte seiner Einschätzung nach wieder hinterfragt worden.

Einzelwerte im Überblick

Alphabet-A-Aktien gewannen knapp drei Prozent. Die Mutter des Suchmaschinenbetreibers Google überzeugte die Anleger mit ihrem Zahlenwerk. Analyst Ingo Wermann von der DZ Bank sprach von "sehr guten Zahlen" mit der Cloud-Sparte als "Star des Quartals". Mit einem Spitzenplus von sieben Prozent hatte der Kurs im Verlauf nach einer Flaute in den Sommermonaten das höchste Niveau seit Juli erreicht.

Bevor nachbörslich mit Microsoft und Meta noch die Zahlen zweier weiterer Mitglieder der sogenannten "Glorreichen Sieben" erwartet wurden, entwickelten sich die Aktien der beiden Software- und Social-Media-Konzerne zwar mit unterschiedlichen Vorzeichen, aber Veränderungen um maximal 0,3 Prozent insgesamt verhalten.

AMD sorgte an der Nasdaq im Chipsektor für Unmut, denn die Aussagen zum laufenden vierten Quartal enttäuschten die hochgesteckten Erwartungen von Analysten an das KI-Chipwachstum. Die Papiere büßten im Nasdaq-100-Index mehr als zehn Prozent ein. Dem folgten auch jene des KI-Chipriesen Nvidia, zu dem AMD aufholen will, nahe ihrem Rekordhoch um 1,4 Prozent nach unten.

Der Dow Jnes schlug sich im Vergleich zur Nasdaq auch dank Visa etwa besser. Die Aktien des Kreditkartenanbieters setzten sich mit fast drei Prozent an die Spitze des Leitindex. Visa hatte mit einem teils überraschend starken Zahlenwerk zum abgelaufenen Geschäftsjahr überzeugt.

Große Enttäuschung herrschte bei Eli Lilly - einer Aktie, die zuletzt ein Anlegerfavorit wegen des Geschäfts mit modernen Abnehmmitteln war. Mit einem Rücksetzer, der bis zu 15 Prozent groß war, bekam diese Rolle einen Knick, weil der Umsatzsprung hinter den Erwartungen zurückblieb und das Management nun vorsichtiger vorausblickt. Das Minus relativierte sich aber wieder etwas auf 6,3 Prozent. Einem Händler zufolge gab es mildere Aussagen zur Nachfrage im Rahmen einer Telefonkonferenz.

Mit einem Kurssprung um mehr als 40 Prozent sorgte Reddit für Aufsehen, hier wurden von Anlegern die Aussagen der Social-Media-Plattform zu ihren Umsatzaussichten gefeiert. Laut John Colantuoni konnte das Wachstum der Werbeeinnahmen zum vierten Mal in Folge gesteigert werden. Dies unterstreiche, dass sich das Geschäftsmodell in Geld umwandeln lasse und unterstütze seine Erwartung eines attraktiven Wachstums.

Ein Kurseinbruch um fast ein Drittel gab es für die Anteile von Super Micro Computer. Einst wurde das Unternehmen als wichtiger KI-Profiteur gehandelt, doch die darauf beruhenden Kursgewinne, die es zu Jahresbeginn gab, sind nun wieder Geschichte. Geschockt wurden die Anleger davon, dass Ernst & Young das Mandat des Serverherstellers als Wirtschaftsprüfungsgesellschaft niedergelegt hat.

Der Kurs des Euro betrug zuletzt mit Rückenwind europäischer Wirtschaftssignale 1,0858 US-Dollar. Die Gemeinschaftswährung hatte zuvor im New Yorker Handel ein Tageshoch von 1,0871 US-Dollar markiert. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,0815 (Dienstag: 1,0774) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9246 Euro.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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