Gewinn von Shell fällt dank LNG-Geschäft weniger als befürchtet
London (Reuters) - Shell hat sich im Sommerquartal trotz eines leichten Gewinnrückgangs besser als erwartet geschlagen.
Der bereinigte Gewinn sank von Juli bis September auf 6,0 Milliarden Dollar von 6,2 Milliarden vor Jahresfrist, wie der Ölkonzern am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf Shell deutlich die Erwartungen der Analysten, die einen Rückgang auf 5,36 Milliarden Dollar befürchtet hatten. Schwächere Raffinerie- und Handelsergebnisse konnte der Konzern durch höhere LNG-Verkäufe ausgleichen. Shell kündigte zudem an, in den nächsten drei Monaten weitere Aktien im Wert von 3,5 Milliarden Dollar zurückzukaufen und damit in einem ähnlichen Umfang wie im Vorquartal.
Die weltweiten Raffineriemargen sind in den vergangenen Monaten angesichts der schwächeren Konjunktur und der Inbetriebnahme mehrerer neuer Raffinerien in Asien und Afrika stark gesunken, während die Ölpreise im Quartal um 17 Prozent fielen. Shell, der weltweit größte Händler von Flüssigerdgas, meldete einen Anstieg des LNG-Absatz auf 17 Millionen Tonnen im Vergleich zu 16,4 Millionen Tonnen pro Jahr im Vorquartal. Das verhalf der Sparte zu einem Gewinnanstieg von vier Prozent. Der Gewinn der Öl- und Gasproduktionssparte kletterte um fünf Prozent, während die Produktion um zwei Prozent zunahm.
Die Stärke im Upstream- und LNG-Bereich half, einen Gewinnrückgang von 57 Prozent in der Raffinerie- und Chemiesparte auszugleichen, in der die Margen für die Umwandlung von Rohöl stark unter Druck standen. Der britische Konkurrent BP musste im dritten Quartal wegen der schleppenden Ölnachfrage einen Gewinnrückgang von 30 Prozent auf 2,3 Milliarden Dollar verdauen - der niedrigste Wert seit fast vier Jahren.
(Bericht von Ron Bousso, geschrieben von Patricia Weiß, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)