Delivery-Hero-Tochter Talabat verstolpert Börsendebüt
Frankfurt (Reuters) - Beim größten Börsengang des Jahres in den Vereinigten Arabischen Emiraten kann die Delivery-Hero-Tochter Talabat ihre Eröffnungsgewinne nicht halten.
Die Papiere des Essenslieferanten erschienen am Dienstag zwar mit 1,70 Dirham auf den Kurszetteln der Börse Dubai. Das war ein Plus von gut sechs Prozent zum Ausgabepreis von 1,60 Dirham (0,41 Euro). Kurz darauf fielen sie aber auf 1,53 Dirham zurück.
In ihrem Sog brachen die Titel des deutschen Mutterkonzerns um bis zu elf Prozent ein und steuerten auf den größten Tagesverlust seit fast acht Monaten zu. Dies ist der dritte größere Kursrücksetzer für Delivery Hero binnen weniger Tage. Anfang des Monats setzte die Festanstellung spanischer Kurierfahrer durch die dortige Tochter Glovo den Titeln zu. Kurz darauf verunsicherte die Ausrufung des Kriegsrechts in Südkorea die Anleger. Das asiatische Land ist ein wichtiger Markt für Delivery Hero
Das Emissionsvolumen von Talabat liegt bei umgerechnet rund 1,9 Milliarden Euro. Alle angebotenen Aktien stammen von Delivery Hero. Wegen der hohen Nachfrage hat der Essenslieferant 20 statt der ursprünglich geplanten 15 Prozent der Talabat-Anteile auf den Markt geworfen. "Dieser Schritt hat mehr als eine rein finanzielle Dimension", betonte Niklas Östberg, Chef und Mitgründer von Delivery Hero. "Er ermöglicht Talabat, den dynamischen Anforderungen des Lieferökosystems in der Region weiterhin aus einer Position der Stärke zu begegnen." Das Unternehmen hatte zuvor betont, langfristig die Mehrheit an der wachstumsstarken Nahost-Tochter behalten zu wollen.
Den Angaben zufolge steigerte Talabat das über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen in den ersten neun Monaten 2024 um 21 Prozent auf 5,4 Milliarden Dollar. Monatlich nutzten mehr als sechs Millionen Kunden in Nahost und Nordafrika die App.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)