ROUNDUP 3: Schiffsstau auf der Mosel soll aufgelöst werden

dpa-AFX · Uhr

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TREIS-KARDEN (dpa-AFX) - Eine Woche nach einem Schiffsunfall an der Moselschleuse Müden ist die Notschleusung der ersten festsitzenden Schiffe erfolgt. Beim ersten Schiff habe es sich um ein 80 Meter langes Güterschiff gehandelt, sagte der Fachbereichsleiter Schifffahrt beim Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn, Tobias Schmidt.

Nach Angaben der Generaldirektion Wasserstraße und Schifffahrt mit Sitz in Bonn konnte das Schiff nach etwa zwei Stunden seine Fahrt Richtung Rhein fortsetzen. Insgesamt liegen 74 Schiffe oberhalb der beschädigten Schleuse fest und warten auf die Passage.

Notschleusung hilft weiter

Möglich wird die Schleusung durch ein provisorisches Schleusentor, das bei jedem Vorgang in der Schleuse ein- und ausgebaut werden muss. Es bestehe aus neun Dammbalken aus Stahl, die per Kran eingesetzt würden, um den Wasserstand zu überbrücken. Tests zum Notbetrieb der Schleuse seien am Samstag erfolgreich gewesen, sagte Schmidt.

"Es freut mich sehr, dass unsere Idee mit der Notschleusung funktioniert", sagte der Leiter der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt, Eric Oehlmann, nach einer Mitteilung. Zwar sei es sehr aufwendig, "aber wir machen alles in unserer Macht Stehende, um die Situation zu lösen". Das gelte nicht nur für die Notschleusungen, sondern auch und gerade für die Reparatur der gesamten Schleuse.

Seit Sonntag vor einer Woche ist die Schifffahrt auf der Mosel lahmgelegt. Bei einer Kollision eines Frachtschiffs mit der Schleuse Müden war diese schwer beschädigt worden. Die zerstörten Schleusentore wurden in der vergangenen Woche aus dem Wasser gehoben. Bis ein neues Tor eingebaut ist, kann es laut Experten bis Ende März 2025 dauern.

Erste Reihenfolge für Schiffe steht

Ein kompletter Vorgang mit Ein- und Ausbau des provisorischen Tors könne vier bis sechs Stunden dauern, sagte Schmidt. Laut der Generaldirektion Wasserstraßen und Schifffahrt benötigte es am Montag für den gesamten Schleusungsvorgang vom Ablassen des Wassers in der Kammer bis zum Einfahren des nächsten Schiffes bei guten Wetterbedingungen etwa vier Stunden. Gegen 16.00 Uhr wurde das dritte Schiff durch das Tor geschleust. Normalerweise läuft eine Schleusung in 20 bis 30 Minuten.

Um möglichst alle festliegenden Schiffe bis Jahresende zu befreien, geht man nach Angaben der Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt (WSA) Mosel-Saar-Lahn nun an der Schleuse in einen 24-Stunden-Betrieb. Laut der Generaldirektion ist davon auszugehen, dass von nun an täglich fünf bis sechs Schiffe täglich geschleust werden können.

Die erste Reihenfolge der Schiffe ist dem WSA zufolge geplant. Ein Großteil der wartenden Schiffe liege auf der Saar (15) und oberhalb von Trier (45) bis nach Frankreich hinein. Unter den Fahrzeugen seien sechs Fahrgastkabinenschiffe, drei Tanker und fünf Schubverbände. Viele Güterschiffe haben demnach Stahlprodukte oder landwirtschaftliche Erzeugnisse geladen. 29 Schiffe sind unbeladen./rtt/DP/mis

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