Bayer startet entscheidende Studie mit Zelltherapie gegen Parkinson

Bayer ist bei der Entwicklung einer neuartigen Parkinson-Behandlung einen bedeutenden Schritt vorangekommen.

Die Biotech-Tochter BlueRock wird mit der Zelltherapie Bemdaneprocel eine zulassungsrelevante klinische Studie der Phase-3 starten, wie der Leverkusener Pharma- und Agrarkonzern am Montag mitteilte. Diese Studie folge direkt auf die Phase-1-Studie nach Diskussion der Daten mit der US-Arzneimittelbehörde FDA. Sie soll voraussichtlich in der ersten Hälfte dieses Jahres starten und etwa 102 Teilnehmer mit moderater Parkinson-Krankheit umfassen.

Die Behandlung hatte sich Bayer mit der vollständigen Übernahme von BlueRock 2019 gesichert. Nach Angaben der Unternehmen handelt es sich bei der geplanten Studie um die erste Phase-3-Studie für eine aus allogenen pluripotenten Stammzellen abgeleitete Therapie für Parkinson. Bemdaneprocel zielt darauf ab, die bei der Parkinson-Krankheit verlorenen Dopamin-produzierenden Neuronen zu ersetzen. Diese Neuronen werden aus pluripotenten Stammzellen gewonnen, die aus menschlichen embryonalen Stammzellen stammen. Sie werden in das Gehirn von Parkinson-Patienten implantiert, wo sie das Potenzial haben, beschädigte neuronale Netzwerke zu regenerieren und motorische sowie nichtmotorische Funktionen wiederherzustellen.

In der Phase-1-Studie mit zwölf Teilnehmern zeigte sich, dass Bemdaneprocel auch 24 Monate nach der Operation gut vertragen wurde. Parkinson ist die häufigste neurodegenerative Bewegungsstörung, von der weltweit mehr als zehn Millionen Menschen betroffen sind. Sie wird durch eine Schädigung der Nervenzellen im Gehirn verursacht, die zu einem Mangel am Botenstoff Dopamin führt. Bisherige Medikamente können die Symptome lindern, eine Heilung gibt es jedoch noch nicht.