Klingbeil und Söder: Vor allem Stärke hilft gegen Trump

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Berlin (Reuters) - SPD-Co-Chef Lars Klingbeil und der CSU-Vorsitzende Markus Söder fordern als Antwort auf den nächsten US-Präsidenten Donald Trump, dass Deutschland und Europa wirtschaftlich und militärisch stärker werden müssen.

Klingbeil sagte im TV-Duell auf Welt-TV, dass er wegen der Äußerungen von Trump zur Ukraine besorgt sei, weil dieser offenbar in kürzester Zeit Frieden haben wolle. "Ich habe große Sorgen davor, dass es ein Frieden sein kann, der kein echter ist", sagte der SPD-Politiker. Es dürfe nicht sein, dass es ein Frieden über die Köpfe der Ukrainerinnen und Ukrainer hinweg sein könne, "bei dem dann vielleicht die Europäer diejenigen sind, die die Scherben ein bisschen aufsammeln müssen".

Klingbeil sprach von einer ausgestreckten Hand Richtung Washington. "Wir sollten versuchen, eine transatlantische Agenda hinzubekommen und etwas Gemeinsames zu gestalten. Aber meine Befürchtung ist, dass wir in kürzester Zeit sehen, dass es diesen Wunsch auf der amerikanischen Seite nicht gibt." Daraus müsse man dann Konsequenzen ziehen.

Auch der CSU-Vorsitzende sprach davon, dass man versuchen müsse, eine vernünftige Beziehung zu Trump zu erreichen. "Also das wird in der Tat eine große Herausforderung", sagte Bayerns Ministerpräsident. Er sprach von einer "schweren Prüfzeit". Man spüre geradezu die Distanz Trumps zu Europa, "auch gerade zu Deutschland". Deshalb müsse man "zwei, drei Dinge" erfüllen, fügte er hinzu. Während Klingbeil auf die außenpolitische Erfahrung von Kanzler Olaf Scholz im Vergleich zu Kanzlerkandidat Friedrich Merz verwies, sagte Söder, dass er darauf setze, dass der CDU-Chef mit seinen transatlantischen Kontakten die Herausforderung besser meistern könnte. "Ich hoffe, dass wir das gut hinbekommen. Es trifft uns natürlich in einer so ökonomisch schlechten Lage, wie wir sind, absolut am falschen Fuß", sagte Söder.

(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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