Insider: EZB dürfte Zinsen im März senken und weitere Schritte intensiver diskutieren
Frankfurt (Reuters) - Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihre Leitzinsen Insidern zufolge im März erneut kappen. Eine weitere Senkung auf dann 2,50 Prozent werde bei den Entscheidungsträgern wohl ohne großen Widerstand durchgehen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag nach dem jüngsten Zinsbeschluss von drei Währungshütern. Sie erwarten demnach jedoch eine breitere, tiefere Diskussion über jede weitere Lockerung danach. Dies wiederum könnte - wie zuletzt bei der US-Notenbank Fed - zu einer Zinspause der EZB im April führen. Die EZB lehnte eine Stellungnahme zu den Angaben ab.
Der EZB-Rat hatte zuvor entschieden, den am Finanzmarkt maßgeblichen Einlagensatz um einen Viertelpunkt auf 2,75 Prozent zu kappen. Der laut Notenbankchefin Christine Lagarde einstimmig beschlossene Zinsschritt war bereits der fünfte, seit die Währungshüter im Juni die Zinswende eingeleitet haben. Die EZB will sich zwar noch nicht auf den weiteren Kurs festlegen. Doch sei die Richtung klar, sagte Lagarde - und zwar "abwärts gerichtet". Wann und wie stark die Geldpolitik weiter gelockert wird, hängt demnach von Konjunkturdaten und dem Ausblick ab. Lagarde verwies darauf, dass bis zur nächsten Sitzung am 6. März eine Reihe weiterer Inflationsdaten hereinkomme und auch die aktualisierten Prognosen der EZB-Volkswirte zu Inflation und Wachstum dann vorlägen.
(Bericht von Balazs Koranyi und Francesco Canepa; bearbeitet von Klaus Lauer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)