Optimistische Einschätzung

Thyssenkrupp legen nach Studie von Bank of America Rally hin

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
ThyssenKrupp Headquarter Essen
Quelle: Oliver Hoffmann/Shutterstock.com

Eine optimistische Einschätzung der Bank of America (BofA) zu einem etwaigen Börsengang der U-Boot-Sparte von Thyssenkrupp hat deren Aktienkurs am Montag in die Höhe getrieben. Mit einer Rally von 15 Prozent auf 5,40 Euro erreichten die Anteile des Industriekonzerns den höchsten Stand seit April 2024.

Ein Börsengang der Sparte Marine Systems wäre vor allem dann positiv für den Industriekonzern, wenn die Anleger diese eher als Verteidigungsgeschäft denn als Stahlgeschäft werteten, argumentierte Jason Fairclough von der Bank of America. Erstere würden am Markt deutlich höher bewertet als Letztere. Es könne also in Sachen Bewertung Aufwärtspotenzial geben. Auch mit dem Aufzugsgeschäft sowie mit dem Verkauf eines weiteren Teils der Stahlsparte sei für Thyssenkrupp Bewertungspotenzial verbunden.

Diese Sichtweise zog im Verlauf des Vormittags immer mehr Käufer an den Markt. Waren die Aktien mit plus 2,6 Prozent in den Xetra-Handel gestartet, so bauten sie das Kursplus im Verlauf sukzessive aus.

Hier könnte auch das Schließen von Leerverkäufen, sogenannter Shorts, eine Rolle spielen. Laut dem Datenanbieter Ayondo befinden sich derzeit 12 Prozent der Thyssenkrupp-Aktien in den Händen von Spekulanten, die auf fallende Kurse setzen. Steigt der Kurs, müssen diese die zuvor verkauften Aktien wieder am Markt zurückordern, um Verluste zu vermeiden. Sich häufende Rückkäufe, im Händlerjargon Short-Squeeze genannt, können den Kurs zusätzlich in die Höhe treiben.

Der Fokus der Bank of America auf die Sparte Marine Systems von Thyssenkrupp passte auch deshalb ins Bild, weil europaweit Rüstungstitel stark gefragt waren. Investoren setzen angesichts der US-Forderungen nach deutlich steigenden Verteidigungsausgaben in Europa weiter auf die Branche.

Zudem sehen sich die Europäer mit Forderungen Washingtons konfrontiert. Die USA zielten zuletzt darauf ab, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und Kreml-Chef Wladimir Putin in Verhandlungen über ein Ende des Krieges zu zwingen und den Europäern die Verantwortung für die Absicherung eines Friedensdeals zu übertragen. Konkret geht es unter anderem um Soldaten für eine mögliche Friedenstruppe und Waffensysteme.

Am deutschen Aktienmarkt erreichten die Anteile von Rheinmetall und Hensoldt mit prozentual zweistelligen Aufschlägen Rekordmarken. BofA-Analyst Fairclough wies darauf hin, dass 70 Prozent der nicht atomgetriebenen U-Boot-Flotte der Nato von Thyssenkrupp stammen.

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