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Chinas Gegenzölle treiben Ausverkauf an der Wall Street weiter

dpa-AFX · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Mikhail Leonov/Shutterstock.com

Die gestrige Talfahrt der New Yorker Börsen hat sich am Freitag fortgesetzt. Nachdem US-Präsident Donald Trump die Märkte am Mittwoch nach US-Handelsschluss mit umfangreichen neuen Importzöllen geschockt hatte, verstärkten die nun angekündigten chinesischen Gegenzölle die Sorgen der Anleger.

Der US-Leitindex Dow Jones büßte zu Handelsbeginn 2,5 Prozent auf 39.529 Punkte ein. Schon am Vortag fiel der Dow um rund vier Prozent. Mittlerweile rangiert der bekannteste Börsenindex der Welt so tief wie seit vergangenem August nicht mehr. Es droht nun die verlustreichste Börsenwoche seit Oktober 2020

Der von den großen Technologieaktien dominierte Nasdaq 100 büßte 2,8 Prozent auf 18.007 Punkte ab und fiel ebenfalls auf den tiefsten Stand seit August 2024. Im Börsenjahr 2025 steht mittlerweile ein Verlust von 14,5 Prozent für den Index zu Buche. Wie schon am Vortag zählten die Papiere großer Chip-Hersteller zu den größten Verlierern. Der marktbreite S&P 500 rutschte um 2,7 Prozent auf 5.252 Zähler ab.

China kündigt hohe Gegenzölle an

China kündigte Gegenzölle auf US-Importe in Höhe von 34 Prozent an. Sie sollen am 10. April in Kraft treten, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrats mitteilte. Dies jage einen weiteren Schock der Angst durch die Märkte, schrieb Susannah Streter von der britischen Investmentgesellschaft Hargreaves Lansdown. "Die große Sorge ist, dass dies ein Zeichen für eine scharfe Eskalation des Zollkriegs ist, die erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirtschaft haben wird."

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Zudem könnten schon Mitte des Monats Gegenzölle der EU in Kraft treten, welche die EU ursprünglich schon für Anfang April erwogen hatte. Laut der US-Bank JPMorgan ist die Wahrscheinlichkeit einer weltweiten Rezession von 40 auf nun 60 Prozent gestiegen. Die Experten der Schweizer Bank UBS senkten ihr Kursziel für den marktbreiten S&P-500-Index per Jahresende auf 5.800 Punkte - damit liegt es nur noch 7,5 Prozent über dem letzten Schlusskurs. Die kanadische Bank RBC rechnet sogar nur noch mit 5.550 Punkten.

Der ansonsten viel beachtete US-Arbeitsmarktbericht trat angesichts der aktuellen Ereignisse in den Hintergrund. Die Arbeitslosenquote ist im März überraschend weiter gestiegen. Allerdings schuf die weltgrößte Volkswirtschaft mehr Arbeitsplätze als erwartet. Die Stundenlöhne legten wie prognostiziert zu.

Tech-Aktien weiter massiv unter Druck

An den US-Börsen standen vor allem Tech-Aktien unter Druck, die überwiegend schon am Donnerstag deutlich abgesackt waren. Die in New York gelisteten Anteilsscheine der chinesischen Branchengrößen Alibaba und Baidu büßten 9,0 beziehungsweise 7,5 Prozent ein. Für Apple und Nvidia ging es um weitere 3,4 und 4,9 Prozent bergab und für Tesla um 6,9 Prozent.

Abseits des Tech-Sektors sackten die Papiere des Chemiekonzerns Dupont um 12,1 Prozent ab.

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