Konjunktur

US-Finanzminister Bessent erwartet trotz Zöllen keine Rezession

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Der US-Finanzminister Scott Bessent hat die Zollpolitik der USA am Sonntag mit scharfen Worten verteidigt. "Ich sehe keinen Grund, warum wir eine Rezession einpreisen sollten", so Bessent bei einem Presse-Termin, über den unter anderem Bloomberg berichtete.

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Bessent gab kein Indiz dafür, ob Präsident Donald Trump sich doch nochmal in Bezug auf die Handelspolitik umentscheide. Am Mittwochabend deutscher Zeit hatte Trump unerwartet hohe Zölle angekündigt, die teilweise bereits in Kraft getreten sind.

Dem US-Spitzenbeamten zufolge haben sich schon mehr als 50 Länder zu weiteren Verhandlungen bereit erklärt. Das werde allerdings Zeit beanspruchen. Zugleich unterstrich Bessent, dass die Zölle notwendig seien. Andere Länder "haben sich für eine lange Zeit daneben benommen".

"Wir werden sehen müssen, welche Angebote die Länder machen und ob diese glaubhaft sind", fügte Bessent an. Nach "Dekaden schlechten Verhaltens" sei es nicht so einfach, reinen Tisch zu machen, erklärte er weiter.

Zoll-Hammer löscht Billionen Dollar an Marktkapitalisierung aus

Trumps Zollpaket traf die Märkte unvorbereitet. Die allgemeine Erwartung ging von Zöllen aus, die maximal bei zehn bis 20 Prozent liegen. Nun liegt der Basis-Zoll, der seit dem gestrigen Samstag gilt, schon bei zehn Prozent. Darüber hinaus werden auf die Importe vieler wichtiger Handelspartner der USA noch deutlich höhere individuelle Zöllen gelten, die ab kommenden Mittwoch in Kraft treten.

Am härtesten traf es dabei China. Einfuhren aus dem Reich der Mitte mussten ohnehin schon mit 20 Prozent verzollt werden, nun sollen nochmal 34 Prozentpunkte auf diese Rate aufgeschlagen werden. China kündigte daher bereits ebenso hohe Gegenzölle an.

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Das Hochkochen dieses Handelskriegs löste eine Panik an den Märkten aus, die am Donnerstag und Freitag zu den höchsten Tagesverlusten seit Jahren an den Börsen führten. Alleine im US-Aktienmarkt gingen rund fünf Billionen US-Dollar an Marktkapitalisierung verloren. Wegen der Zölle revidierten viele Analysten ihre Kursziele für die Börsen nach unten. Auch die Wahrscheinlichkeiten einer Rezession in den USA korrigierten Ökonomen deutlich nach oben.

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