ABB bestätigt trotz Zoll-Unsicherheit Ausblick

Zürich (Reuters) - Getrieben von einem Immobilienverkauf hat der Elektrotechnikkonzern ABB im ersten Quartal 2025 mehr verdient. Der Gewinn kletterte um 22 Prozent auf 1,10 Milliarden Dollar, wie ABB am Donnerstag mitteilte. Damit übertraf das Unternehmen die Analysten-Erwartungen, die einer von der Firma selbst erhobenen Umfrage zufolge mit 973 Millionen Dollar gerechnet hatten. Der bereinigte Umsatz kletterte um drei Prozent auf 7,94 Milliarden Dollar. Treiber war dabei erneut die Elektrifizierungssparte, die Produkte wie Schaltanlagen, Steckdosen oder Umspannwerke herstellt und vom Trend weg von fossilen Brennstoffen hin zu stromgetriebener Energiegewinnung profitiert.
Dagegen setzte ABB den Schrumpfkurs im Bereich Robotik und Fertigungsautomation fort. Hier leidet das Unternehmen unter den Problemen vieler Automobilhersteller. Der Umsatz sackte um elf Prozent ab. Gleichzeitig schaffte der Bereich mit kräftigen Auftragszuwächsen eine Trendwende. Den Robotik-Teil will ABB 2026 über die Börse abspalten.
"ABB ist stark ins Jahr gestartet mit Fortschritten bei den meisten Positionen unserer Erfolgsrechnung und einem soliden Cashflow", erklärte Konzernchef Morten Wierod. "Wir bestätigen unseren Ausblick für 2025, sind uns jedoch bewusst, dass die Unsicherheiten für das Geschäftsumfeld zugenommen haben." Im laufenden Jahr rechnet der Siemens-Rivale weiterhin mit einem Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einer Verbesserung der operativen Marge (Ebita), die 2024 mit 18,1 Prozent bereits einen Höchststand erreicht hatte.
Die Handelszölle führten zu steigender Unsicherheit für die globale Wirtschaft. "Wir richten unser Augenmerk auf das, was wir beeinflussen können, und ergreifen Maßnahmen, damit wir unsere Marktposition und unsere Profitabilität behaupten können", erklärte Wierod. 75 bis 80 Prozent der in den USA verkauften Produkte würden lokal hergestellt. Zusätzlich profitiere ABB von einigen Zollbefreiungen. In Europa und China liege der Anteil der lokalen Produktion noch höher.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Sabine Ehrhardt. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)