Ukraine: Tote und Verletzte bei russischem Drohnenangriff auf Dnipro

Reuters · Uhr
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Moskau/Kiew/Paris (Reuters) - Russland hat erneut Ziele in der Ukraine mit Raketen und Drohnen angegriffen.

Mehrere Menschen wurden nach ukrainischen Angaben getötet, etliche verletzt. Auch die Ukraine hat dem russischen Verteidigungsministerium zufolge mehrere Regionen mit Drohnen attackiert. An diesem Donnerstag werden US-Außenminister Marco Rubio und der Sondergesandte des US-Präsidialamtes, Steve Witkoff, in Paris zu Gesprächen mit Vertretern europäischer Staaten erwartet. Um den von Russland begonnenen Krieg in der Ukraine geht es auch bei einem Besuch des Emirs von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al-Thani, beim russischen Präsidenten Wladimir Putin in Moskau.

Die russischen Streitkräfte hätten insgesamt fünf Raketen und 75 Drohnen abgefeuert, teilte die ukrainische Luftwaffe mit. 25 Drohnen seien abgefangen und zerstört worden. Weitere 30 Drohnen hätten ihre Ziele nicht erreicht, wahrscheinlich wegen elektronischen Gegenmaßnahmen. Was genau mit den verbliebenen 20 russischen Drohnen und den Raketen geschehen ist, ließ die Luftwaffe offen.

In der Stadt Dnipro im Süden der Ukraine seien bei einem groß angelegten Drohnenangriff am Mittwochabend drei Menschen getötet worden, darunter ein Kind, teilte der Gouverneur der Region Dnipropetrowsk, Serhij Lyssak, auf Telegram mit. 30 Menschen seien verletzt worden, darunter fünf Kinder. Sechzehn Menschen würden im Krankenhaus behandelt. Der Beschuss habe mehrere Brände ausgelöst. Der Bürgermeister von Dnipro, Borys Filatow, teilte mit, ein Angriff habe sich in einem Umkreis von 100 Metern um die Gemeindeverwaltung ereignet. Mindestens 15 Wohnhäuser seien beschädigt worden, darunter ein Studentenwohnheim, eine Bildungseinrichtung und eine Lebensmittelfabrik.

In Nikopol, das ebenfalls in der Region Dnipropetrowsk liegt, seien in der Nacht zu Donnerstag zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden, erklärte der Gouverneur Lyssak. Die russischen Streitkräfte beschießen von ihren Stellungen jenseits des Flusses Dnipro aus immer wieder Nikopol. Bei einem Angriff auf Cherson wurden den dortigen Behörden zufolge zudem ein Mensch getötet und fünf weitere verletzt, darunter ein Jugendlicher.

RUSSLAND: UKRAINISCHE ANGRIFFE AUF SECHS OBLASTE

Die Ukraine hat ihrerseits nach russischen Angaben Drohnen auf mehrere russische Gebiete abgefeuert. Die russischen Streitkräfte haben dem Verteidigungsministerium in Moskau zufolge in der Nacht zu Donnerstag 71 ukrainische Drohnen abgefangen und zerstört. Betroffen seien sechs Oblaste in Russland, teilte das Ministerium mit. Allein 49 Drohnen seien über Kursk abgeschossen worden, das an die Ukraine grenzt. Auch über der Grenzregion Brjansk sowie über Orjol, Rjasan, Wladimir und Tula weiter im Landesinneren seien ukrainische Drohnen abgefangen worden.

Das russische Verteidigungsministerium teilte zudem am Donnerstag mit, die Ukraine habe am vergangenen Tag zehn Angriffe auf die russische Energieinfrastruktur verübt. Damit sei eine von den USA vermittelte Aussetzung solcher Angriffe verletzt worden, zitierte die russische Nachrichtenagentur Interfax das Ministerium. Russland und die Ukraine haben einander wiederholt vorgeworfen, das im März vereinbarte Moratorium für Angriffe auf den Energiebereich zu verletzen.

In der Ukraine erklärte der größte private Energiekonzern DTEK, dass durch einen russischen Angriff seine Energieinfrastruktur in der Region Dnipropetrowsk beschädigt wurde.

(Bericht von: Yuliia Dysa, Reuters-Büro Moskau; geschrieben von Sabine Ehrhardt, redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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