Tesla-Umsatz unter Erwartungen - Gewinnmarge besser als vorhergesagt

Bangalore/San Francisco (Reuters) - Mit dem starken Absatzrückgang im ersten Quartal ist auch der Umsatz des Autobauers Tesla gesunken und hat die Erwartungen der Experten verfehlt.
Allerdings wies der E-Autobauer von Elon Musk am Dienstag nach US-Börsenschluss eine höhere Bruttomarge im Automobilgeschäft als vorhergesagt aus und versöhnte damit die Anleger etwas: Die Tesla-Aktie legte im nachbörslichen US-Handel zunächst ein Prozent zu. Eine Vorhersage zum Gesamtjahresgeschäft will der Konzern erst im nächsten Quartalsbericht vorlegen, unter anderem wegen der "sich ändernden globalen Zollpolitik".
Tesla meldete für das Quartal Januar bis März einen Umsatz von 19,34 Milliarden Dollar. Analysten hatten laut LSEG-Daten dagegen mit 21,11 Milliarden gerechnet. Die Bruttomarge im Automobilgeschäft lag ohne Berücksichtigung regulatorischer Gutschriften bei 12,5 Prozent, wie Berechnungen der Nachrichtenagentur Reuters zeigten. Analysten hatten laut einer Umfrage von Visible Alpha mit 11,8 Prozent gerechnet, einem Rekordtief.
Überschattet vom umstrittenen politischen Engagement des Firmenchefs Musk sanken die Verkaufszahlen von Tesla weltweit im ersten Quartal überraschend stark um 13 Prozent auf 336.681 Fahrzeuge. In Europa, aber auch am wichtigsten US-Markt Kalifornien, kehren viele Kunden der früheren Vorzeigemarke für E-Autos den Rücken, seit Musk im Auftrag von US-Präsident Donald Trump massiv Stellen in der staatlichen Verwaltung streicht, um das Land politisch umzukrempeln. Auch das überalterte Modellangebot und die weltweit schwache Nachfrage sind Gründe für die Absatzschwäche.
Umso wichtiger ist es, wann das schon lange erwartete neue, preisgünstige Einstiegsmodell von Tesla auf den Markt kommt. Angekündigt ist das Auto, eine abgespeckte Version des Verkaufsschlagers Model Y, für Ende des ersten Halbjahres. "Der günstige Tesla könnte die Wende bringen", sagte Will Rhind, Chef des Wertpapierhändlers GraniteShares. "Elon muss die Frist unbedingt einhalten und das Fahrzeug selbst entwickeln."
Anleger sind skeptisch, ob Musk angesichts seines politischen Engagements noch genug Zeit mit der Leitung des Autobauers verbringt. Das Image der Marke leidet - Tesla-Showrooms werden aus Protest gegen Musks politische Rolle zum Ziel von Vandalismus und Demonstrationen. Die Aktien des Unternehmens sind in diesem Jahr schon um 40 Prozent eingebrochen, was einem Marktwertverlust von über 500 Milliarden Dollar entspricht. "Wenn Musk sich auf das Reparieren der Marke Tesla konzentrieren kann, kann dieser Markenschaden minimiert werden", sagte Dennis Dick, Chefstratege bei Stock Trader Network.
(Bericht von Akash Sriram und Abhirup Roy; Geschrieben von Ilona Wissenbach und Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)