3 Impfstoff-Firmen, die der Biontech-Aktie Konkurrenz machen könnten

Biontech hat angekündigt, noch im November 2020 erste Ergebnisse aus seiner umfassenden Studie, die bis zu 44.000 Teilnehmer umfasst, bekannt zu geben. Sollten sie positiv ausfallen, hätte das deutsche Biotech-Unternehmen das Rennen um einen wirksamen und sicheren Impfstoff vorerst gewonnen.
Dennoch ist die Konkurrenz bereits auf dem Sprung und wird Biontech im Laufe der Zeit den Markt streitig machen. So bestehen derzeit etwa 175 Impfstoffprogramme, von denen sich 35 in der klinischen Untersuchung und zehn bereits in der finalen klinischen Entwicklungsphase befinden.
Konkurrent Nr. 1: CurevacDie Curevac-Aktie hat seit ihrem Börsengang deutlich korrigiert, was im Grunde eine gute Nachricht ist, denn das Unternehmen konnte zuletzt positiv über seine erste klinische Impfstoffstudie berichteten.
So wurden allen Dosisstärken zwischen 2 und 12 µg gut vertragen und eine Antikörperbildung hervorgerufen, die auf dem Niveau von der Krankheit genesener Patienten lag. Die Anregung einer T-Zell-Bildung ist zwar noch nicht bestätigt, aber erste Anzeichen deuten darauf hin. Curevacs Impfstoff basiert wie Biontechs Variante auf der Messenger-Ribonukleinsäure (mRNA).
An der ersten klinischen Untersuchung nahmen 250 gesunde Menschen im Alter zwischen 18 und 60 Jahren teil. Aufgrund der erfreulichen Ergebnisse strebt Curevac noch bis Jahresende 2020 den Beginn einer Massenstudie der Phase 2b/3 an. Sie soll mit der höchsten getesteten Dosierung von 12 µg durchgeführt werden, da mit ihr die stärkste Immunantwort hervorgerufen wurde.
„Diese ersten Daten zeigen eine robuste und hocheffiziente Immunantwort auf unseren natürlichen mRNA-basierten CVnCoV-Impfstoffkandidaten. Sie umfasst Antikörper- und anfängliche T-Zellen-Antworten auf dem Niveau eines relevanten Panels von symptomatisch rekonvaleszenten Patienten“, so Curevacs technische Leiterin Dr. Mariola Fotin-Mleczek.
Konkurrent Nr. 2: AstraZenecaAstraZeneca geht trotz Zwischenfällen bei seinen Studien davon aus, bis Ende März 2021 etwa 300 Mio. Impfdosen an die Europäische Union ausliefern zu können. Das Unternehmen rechnet mit einem erfolgreichen Abschluss seiner Studien und bis Anfang 2021 mit der Produktion von etwa 3 Mrd. Impfdosen.
Ein Impfstoff allein wird allerdings nicht genügen, um die Pandemie vollständig in den Griff zu bekommen. Deshalb entwickelt AstraZeneca monoklonale Antikörper. Sie werden von Patienten gewonnen, die COVID-19 bereits überstanden haben. AstraZeneca hat dazu 16 verschiedene Therapien in der Entwicklung, von denen sich eine (nach Angaben des Unternehmens) bereits als „außergewöhnlich gut“ herausstellte.
Konkurrent Nr. 3: SymvivoDas kanadische Unternehmen ist bisher nicht stärker in Erscheinung getreten, weil es nicht börsennotiert ist und noch am Anfang seiner Impfstoffentwicklungen steht. Zuletzt wurde in Australien eine erste klinische Untersuchung aufgenommen.
Das Besondere an Symvivos Impfstoff ist, dass er oral einnehmbar ist und bei Raumtemperatur gelagert werden kann. Dies bringt logistische Vorteile mit sich. Darüber hinaus wird bei dieser Variante eine Schleimhautreaktion zur Bildung von therapeutischen Proteinen im Darm hervorgerufen, die bereits antiviral wirken.
Ein oral einnehmbarer Impfstoff wäre einzigartig und könnte später gegenüber allen injizierbaren Varianten Konkurrenz aufbauen. „Die rasch fortschreitende Pandemie erfordert innovative wissenschaftliche Ansätze und wir glauben, dass ein sicherer, schützender oraler Impfstoff die Landschaft der traditionellen Impfansätze verändern könnte, indem er den Bedarf an Spritzen, Nadeln und ausgebildetem Impfpersonal eliminiert“, so Symvivos Chefmediziner Eric Sievers.
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Christof Welzel besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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