Aktiensparpläne: Sinnvoll oder Gebührenfresser?

Foolishe Investoren wissen inzwischen: Aktien kann man nicht bloß direkt kaufen. Auch über sogenannte Aktiensparpläne ist ein regelmäßiges und automatisiertes Investieren möglich. Das kann eine Alternative zum direkten Kaufen sein, über die man durchaus einmal nachdenken sollte.
Aber welche Vor- und Nachteile gehen mit einem solchen Ansatz einher? Das ist wiederum eine tolle Fragestellung, die uns jetzt intensiver beschäftigen soll. Wie gewohnt existieren generell zwei Sichtweisen, wie man dieses Vorgehen bewerten kann.
Die Nachteile: Gebührenfresser!Fangen wir zunächst einmal mit den Nachteilen an. Grundsätzlich gilt, dass beim Thema Aktienkauf die Sparpläne bei den meisten direkten Brokern alles andere als preiswert sind. Häufig liegen die Gebühren dabei um 2 %. Mein Broker verlangt sogar 2,5 % der Sparplansumme an Gebühren. Wenig ist das mit Sicherheit nicht.
Rechnen wir das einfach mal durch: Wenn man als Investor 1.000 Euro über Sparpläne in Aktien investieren möchte, so bezahlt man für diese Orderausführungen 25 Euro. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber in der Regel bezahle ich je direkter Order im Bereich von 1.000 Euro Pi mal Daumen 10 Euro. Ein Gebührenrahmen von 1 % steht hier daher einem von 2,5 % gegenüber. Wobei das, wie gesagt, meinen Broker betrifft. Ich kenne allerdings auch ähnliche Modelle.
Ein weiterer Nachteil, der mit den Sparplanausführungen einhergeht, ist außerdem das Handeln von Bruchteilen. Vielleicht kennst du das von deinen ETF-Sparplänen: Die Bruchteile sind häufig schwieriger zu handeln. Eigentlich ist es bloß mit Entsparplänen möglich, einen Anteil unter eins einer Aktie oder eines Passivfonds zu veräußern. Generell ist das kein größeres Problem, wenn die Stückelung einer Aktie vergleichsweise klein ist. Allerdings könnte es eines werden, wenn eine Aktie beispielsweise im vierstelligen Prozentbereich gehandelt wird.
Die Vorteile: Aktiensparpläne können toll sein!Trotzdem existieren auch einige Vorteile, die mit Aktiensparplänen einhergehen. Viele Investoren fragen sich vor jedem Kauf: Ist jetzt ein guter Zeitpunkt? Das wiederum muss man sich mit regelmäßigen Investitionen nicht fragen. Mittel- bis langfristig kann man sich eine Position mithilfe des Durchschnittskosteneffektes aufbauen. Das ist nicht von der Hand zu weisen.
Ob einem das die höheren Gebühren wert sein sollte? Schwierig zu sagen. Im Allgemeinen gilt, dass ein unglückliches Timing natürlich schlecht für die Gesamtperformance sein kann. Allerdings: Je mehr Einsatz man in einer Aufwärtsbewegung besitzt, desto stärker wird hier der Zinseszinseffekt. Möglicherweise halten sich Chance und Risiko beim Durchschnittskosteneffekt daher eher die Waage.
Ein wirklicher Vorteil ist jedoch, dass fast jeder mithilfe von Aktiensparplänen investieren kann. Bei Optionen, einzelne Sparpläne bereits auf 25 oder 50 aufzulegen, sind die finanziellen Möglichkeiten für viele vorhanden. Damit kann, trotz höherer Gebühren, ein Fundament für den eigenen Vermögensaufbau mit jedem Geldbeutel gelegt werden.
Aktiensparpläne: Eine mögliche Alternative!Zugegebenermaßen bin ich ein Investor, der lieber direkt einen höheren Betrag in eine Aktie investiert, einfach auch, um die Gebühren zu sparen. Trotzdem fällt mein persönliches Fazit nicht so durchwachsen aus, wie es möglicherweise durchscheint. Aktiensparpläne können eine solide Möglichkeit für viele Investoren sein, mit dem Investieren zu beginnen. Die höheren Gebühren bieten mehr Flexibilität und ein Herantasten.
Es könnte früher oder später angebracht sein, mit den Sparplänen aufzuhören. Einfach, weil das ab Investitionen von 1.000 Euro wenig lukrativ erscheint. Für den Anfang kann das jedoch ein überaus geeignetes Mittel darstellen.
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