Aurora Cannabis: Machen die Zahlen gleich einer ganzen Branche den Garaus? – Aktie stürzt auf Mehrjahrestief
Anleger, die auf einen Siegeszug von Cannabis gesetzt haben, dürften wehmütig an die Jahre 2016 bis 2018 zurückdenken. Fast genau vor 4 Jahren begannen die Aktien sich in den Vordergrund zu spielen. Als Kanada dann schließlich 2017 andeutete im kommenden Jahr den Konsum von Cannabis zu legalisieren schossen nicht nur die Kurse der „berauschenden Aktien“ in die Höhe, sondern auch die Zahl der Unternehmen die ihr Stück vom „Space-Cake“ abhaben wollten. Daher erreichte der Hype um die Branche etwa ein halbes Jahr bevor Kanada Cannabis legalisierte schon seinen Höhepunkt, wie ganz leicht im Kurs von Aurora abzulesen ist. Anleger, die immer noch auf ein Comeback der Branche hoffen, sollten einen ganz genauen Blick auf die Zahlen des kanadischen Cannabis-Produzenten werfen.
Chart Aurora Cannabis von September 2016 bis heute
Quartalszahlen ein Desaster
Im 4. Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres verbuchte Aurora einen Verlust von umgerechnet etwa 1,2 Milliarden Euro. Im Vorjahreszeitraum hatte der kanadische Cannabis-Prozent den Sprung in die Gewinnzone geschafft. Wertberichtigungen und ein deutlicher Verfall der Cannabis-Preise ziehen Aurora allerdings wieder in eine tiefe Krise.
Gesamtes Geschäftsjahr löst auch keinen Rausch aus
Auf 12 Monate gesehen hat sich Aurora noch schlechter geschlagen. Zwar konnten die Kanadier den Umsatz 245,54 Millionen CAD auf 278,91 Millionen CAD steigern, doch unterm Strich sieht er verheerend aus. Über das gesamte Geschäftsjahr beläuft sich der Verlust auf 3,31 Milliarden CAD (umgerechnet fast 2 Milliarden Euro). Ein Jahr zuvor lag der Verlust nur bei 290,8 Millionen CAD (rund 185 Millionen Euro).
Berauschende Zeiten vorerst vorbei
Was die Anleger von den Zahlen halten, haben sie deutlich gemacht. Nach der Veröffentlichung knickte der Kurs um fast 30 Prozent ein. Damit ist die Aktie in etwa wieder auf dem Kursniveau bevor der Hype um Cannabis gestartet ist. Daher bleibt auch nur ein Urteil übrig: Finger weg!
Von Markus Weingran
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