Corona-Virus: Russland jetzt weltweit auf Rang Zwei bei Infektionszahlen – RKI: Reproduktionszahl weiter um 1

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Mit Beginn erster Lockerungen in Russland ist die Zahl der Coronavirus-Infizierten stark gestiegen. Nach Angaben der Behörden von Dienstag gibt es mehr als 232.200 nachgewiesene Fälle. Nach Erhebungen der US-Universität Johns Hopkins auf Grundlage offiziell gemeldeter Daten liegt das flächenmäßig größte Land der Erde bei der Gesamtzahl der gemeldeten Infektionen nunmehr auf Rang zwei vor Spanien (228.000). Nur in den USA gibt es noch mehr Erkrankungen.

Am Dienstag kamen den Angaben russischer Behörden zufolge fast 10.900 neue Infektionen hinzu. 43.500 Menschen galten demnach als genesen. Die Behörden erklären den starken Anstieg damit, dass deutlich mehr Menschen auf das Virus getestet werden als zu Beginn der Epidemie. Es wird aber mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet.

Präsident Wladimir Putin hatte am Montag die landesweite arbeitsfreie Zeit als Maßnahme gegen eine weitere Ausbreitung des Virus für beendet erklärt. An diesem Dienstag durfte etwa in Moskau wieder auf Baustellen und in Industriebetrieben gearbeitet werden. Über weitere Lockerungen entscheiden die Gouverneure in den Regionen nun selbst.

In der Hauptstadt gilt seit Dienstag auch eine Schutzmasken- und Handschuhpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln und in Supermärkten. Menschen über 65 Jahre und mit chronischen Erkrankungen müssen weiter zu Hause bleiben. Auch Großveranstaltungen sind verboten. In Russland starben bislang 2116 Menschen nach einer Infektion.

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RKI: Reproduktionszahl wohl weiter um 1

Die sogenannte Reproduktionszahl könnte nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) auch in den nächsten Tagen weiter bei etwa 1 liegen. Ursache sei, dass sich die Zahl täglicher Neuinfektionen kaum mehr verringere und sich einem Plateau nähere, sagte RKI-Vizepräsident Lars Schaade am Dienstag in Berlin. Die aktuelle Reproduktionszahl, kurz R-Wert, bilde jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab, der am Montag gemeldete Wert zum Beispiel die Situation in der Zeit vom 28. April bis 3. Mai.

Generell unterliege der R-Wert Schwankungen – unter anderem, weil einzelne Ausbrüche den Wert stärker beeinflussen als bei insgesamt größeren Infektionszahlen. Daher werde das RKI künftig einen sogenannten geglätteten R-Wert mitteilen, bei dem solche Schwankungen besser ausgeglichen würden.

onvista/dpa-AFX

Titelfoto: Viacheslav Lopatin / Shutterstock.com

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