Das Dax-Rendite-Dreieck: Es grünt so herrlich grün

Jessica Schwarzer · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Das Rendite-Dreieck zeigt wie immer eindrucksvoll: Mit Aktien sind langfristig tolle Renditen zu erzielen. Je länger der Anlagehorizont, desto geringer das Risiko. Oder: desto grüner das Dreieck!

Bekanntlich bin ich leidenschaftliche und überzeugte Aktionärin. Damit gehöre ich in Deutschland leider einer Minderheit an. Aktien sind riskant, schwanken stark und jederzeit droht der Totalverlust – so oder so ähnlich lauten die gängigen Stammtischparolen. Die werden aber leider nicht nur am Stammtisch bemüht, sondern kreuz und quer durch die Gesellschaft. Dabei sind und waren Aktien langfristig eine attraktive Geldanlage mit beherrschbarem Risiko. Das zeigt auch immer wieder das Rendite-Dreieck des Deutschen Aktieninstituts (DAI), das gerade wieder aktualisiert wurde.

Das Ergebnis: Anleger sollten sich von Kursrückgängen an der Börse nicht nervös machen lassen. Selbst das schwache Börsenjahr 2018 – der Dax hat immerhin 18,3 Prozent verloren – hat die langfristige Performance der deutschen Standardwerte zwar belastet, aber keinen großen Schaden angerichtet. Das Rendite-Dreieck ist meine absolute Lieblingsgrafik. Zeigt sie doch eindrucksvoller und vor allem klarer als jeder Chart, dass Aktien langfristig bei weitem nicht so riskant sind, wie die meisten Deutschen denken.

Wer Ende 2003 Aktien kaufte und bis Ende 2018 hielt, erzielte in diesen 15 Jahren im Schnitt eine durchschnittliche Rendite von 6,7 Prozent pro Jahr. Natürlich hat das vergangene Jahr die Rendite reduziert: Wer Ende 2017 ausgestiegen wäre, hätte noch ein jährliches Plus von 8,8 Prozent erzielt. Leider wissen wir im Voraus nicht, welche Jahr ein gutes und welches ein schlechtes wird. Daher sollten Anleger langfristig investieren und Kursrücksetzer stoisch ertragen. Schaut man sich übrigens die Rendite auf Sicht von zehn Jahren an, erzielten Anleger ein jährliches Plus von 8,2 Prozent – trotz des Rücksetzers im vergangenen Jahr.

Der Dax im Lauf der letzten Jahrzehnte.

Nerven bewahren!

Auch heftige Crashs lassen die Rendite nur kurzfristig sinken: Wer beispielsweise Ende 1995 Aktien kaufte und erst Ende 2010 wieder verkaufte, erzielte im Schnitt eine durchschnittliche Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr. In diesen Zeitraum fielen gleich zwei heftige Crashs: Anfang des Jahrtausends platzte die Internetblase, der Dax verlor fast 75 Prozent. In der Finanzkrise vor zehn Jahre knallte es noch einmal, das deutsche Standardwerte-Barometer halbierte sich. Trotzdem hätten Anleger, die die Nerven behalten hätten und investiert geblieben wären, eine Rendite von fast acht Prozent pro Jahr erzielt.

Die beiden Beispiele zeigen: Weder schwache Börsenjahre wie 2018 noch richtige Crashs sind ein Grund, in Panik zu verfallen und alles zu verkaufen. Das Rendite-Dreieck zeigt, dass Anleger, die langfristig in Aktien investiert waren, bisher noch jedes Börsentief aussitzen und attraktive Renditen aus Aktienkursen und Dividendenzahlungen erzielen konnten.

Aber natürlich schwanken die Aktienkurse, mitunter taumeln sie wie ein Betrunkener hin und her. Wie sich kurz- und mittelfristige Kursschwankungen bei längeren Anlagezeiträumen ausgleichen und letztlich zu attraktiven Renditen bei der Aktienanlage führen, zeigt eine zweite Grafik des DAI. Ein breit gestreutes Aktienportfolio im Dax brachte bei einer Einmalanlage und einem 20-jährigen Anlagehorizont historisch im Schnitt 8,9 Prozent Rendite pro Jahr. Dabei lag im ungünstigsten Fall die Wertentwicklung aus Kursgewinnen und Dividenden bei jährlich 3,8 Prozent und im besten bei 15,2 Prozent.

Das zeigt übrigens auch, wie wichtig die Dividende ist – vor allem für den Dax, der ja bekanntlich ein Performanceindex ist. Die Ausschüttungen werden also reinvestiert. Langfristig machen diese Ausschüttungen mehr als die Hälfte der Gewinne aus. Das zeigt der Vergleich des Dax mit seinem Kursindex. Der Dax notiert nämlich mehr als doppelt so hoch. Bei all der Hektik und manchmal leider auch Panik, wenn die Kurse mal wieder heftig schwanken, vergessen Anleger oft, dass auch die Dividende ihre Rendite erhöht. Am besten schauen sie öfter mal auf das Rendite-Dreieck. Die Farbe Grün soll ja schließlich auch beruhigend wirken.

Titelfoto: Pushish Images / Shutterstock.com

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