Das große Schlachten
Die Motoren der Piper Cherokee drehen auf. Ein wenig hüpft die kleine Maschine, bevor der Pilot sie in die Luft bringt. Bald fliegt sie über die hügelige Landschaft North Carolinas. Dunkelgrüne Waldstücke wechseln sich ab mit hellgrünen Feldern und Wiesen, so sieht es aus im Süden der Vereinigten Staaten. Bis eine Farbe heraussticht, die man hier nicht erwartet: Violett-pink schimmert ein Gewässer, so groß wie ein Fußballfeld. „Das ist eine Lagune“, krächzt Larry Baldwins Stimme über den Kopfhörer. Im Auftrag einer Umweltorganisation überwacht der Amerikaner die Wasserqualität aller Flüsse, Bäche und Feuchtgebiete in der Umgebung des Neuse River.
Was nach Südseeromantik klingt, ist purer Zynismus. Denn solche Lagunen gibt es viele hier, und sie sind gefüllt mit Gülle und toxischen Substanzen. Zersetzungsprozesse verleihen der Brühe ihre Farbe. In den Lagunen sammeln sich Kot und Urin von Tausenden Schweinen, die gleich nebenan gemästet werden. Baldwin deutet aus den Cockpitfenstern. Bis zum Horizont blitzen lang gestreckte Gebäude in der Vormittagssonne, alles Agrarfabriken, sagt der Umweltschützer: „Welcome to Smithfield Country.“
Smithfield Country, so nennen sie diese Region der Schweine, Schlachthöfe und der industriellen Fleischproduktion. Und zwar wegen des Konzerns Smithfield Foods. Mit einem Jahresumsatz von 13 Milliarden Dollar ist das Unternehmen nicht nur der größte Schweinezüchter in North Carolina, sondern auch der ganzen Welt. Rund drei Milliarden Kilogramm Schweinefleisch verkaufte Smithfield Foods im vergangenen Geschäftsjahr, bis zu 113.000 Schweine können die konzerneigenen Schlachthöfe täglich verarbeiten. Im Jahr schlachten sie so viele Schweine, wie in ganz Deutschland gehalten werden.
Der Name Smithfield indes ist kaum bekannt, weil der Konzern sich hinter Dutzenden Marken, Tochtergesellschaften und Beteiligungen verbirgt, mit denen er selbst in Japan, Südkorea, Mexiko und Russland präsent ist. Auch nach Deutschland liefert das Unternehmen über Umwege. Smithfield hält unter anderem 37 Prozent an der Campofrío Food Group, einem der führenden europäischen Fleischverarbeiter. Der ist mit Wurstprodukten der Marken Aoste und Fiorucci auch in den Kühltheken hiesiger Supermärkte vertreten und bietet unter anderem Produkte des Diätkonzerns Weight Watchers an. Zudem geht Smithfields Fleisch an Großabnehmer wie McDonald’s.
Smithfield ist riesig und wird jetzt Teil eines noch viel größeren Imperiums. Ende September wurde der Konzern für mehr als sieben Milliarden Dollar von seinem chinesischen Konkurrenten Shuanghui übernommen. Es war die bislang größte Übernahme eines US-Unternehmens durch ein chinesisches. Gemeinsam werden ihre rund 100.000 Mitarbeiter jährlich fast sechs Milliarden Kilo Schweinefleisch erzeugen. Rechnerisch ist das fast ein Kilo für jeden Erdbewohner.
Die Manager von Smithfield gehören schon jetzt zu den bestbezahlten ihrer Branche. Nach Vollzug der Übernahme dürfen sie sich womöglich über bis zu 61 Millionen Dollar Prämie freuen und im Amt bleiben. Der Boss von Shuanghui, Wan Long, den die Chinesen „Metzger Nummer eins“ nennen, dürfte mit der Übernahme von Smithfield nämlich versuchen, verlorenes Vertrauen bei seinen chinesischen Kunden wiederherzustellen. Seine Firma sorgte in der jüngeren Vergangenheit mit Unappetitlichem für Schlagzeilen. 2011 entschuldigte sie sich öffentlich, nachdem die Arznei Clenbuterol in ihren Produkten gefunden worden war.
Eine Art Müllabfuhr holt Tiere ab, die die Mast nicht überleben
Die Frage ist, was all das für North Carolina und den Rest der Welt bedeutet. In Smithfield Country geht bereits die Angst um. Kommt jetzt noch mehr Gülle? Noch mehr Gestank? Kommen noch mehr Fliegen?
„Willkommen in der größten Jauchegrube der Welt“, sagt Victor Smith, Mitglied von Reach, einer Bürgerinitiative in Duplin County. 58.000 Einwohner leben in dem Bezirk und zwei Millionen Schweine. Auf einer Karte hat die Initiative jede Zuchtanlage mit einem roten Punkt eingezeichnet. In Duplin County sind es so viele Punkte, dass sie übereinanderkleben. Nicht alle Anlagen, aber viele gehören zum Reich von Smithfield. Alltäglich sind hier Gestank und Lastwagen, die gelegentlich tote Schweine verlieren, wenn sie über die Landstraßen brettern. Und zum Alltag gehören Geschichten wie die von Elsie Herring.
Herring wehrte sich, als eine Schweinefabrik direkt neben ihrem Haus gebaut wurde. „Wir konnten nicht mehr auf der Veranda sitzen oder Wäsche draußen trocknen, selbst drinnen schmeckte alles nach Gülle.“ Sie beschwerte sich bei den Behörden, doch daraufhin, berichtet Herring, habe sie ein Farmbetreiber besucht. Er habe eine Waffe dabeigehabt, was sicherlich demonstrativ gewesen sei. Gegen die Mastanlagen könne man kaum vorgehen, sagt sie, schließlich seien selbst manche Polizisten nebenberuflich als Auftragsmäster für Smithfield oder einen der anderen Schweinefleischkonzerne in der Region tätig.
Jetzt fürchten viele Menschen hier, künftig noch weniger Gehör zu finden. „Die Chinesen nehmen doch auf ihre eigenen Leute schon keine Rücksicht, und wir sind für sie weit weg“, sagt Devon Hall, ein Mann aus der Nachbarschaft. Was die Smithfield-Übernahme durch Shuanghui für Duplin County bedeute? „Die Chinesen nehmen das Fleisch und lassen uns die Kacke“, antwortet Hall.
Die Beschwerden der Bewohner erreichten Steve Wing, einen Umweltmediziner an der University of North Carolina. Er maß die Emissionen der Agrarfabriken in einem der Schweinezuchtzentren des Bundesstaates und fand hohe Konzentrationen von giftigem Schwefelwasserstoff und Staubpartikeln in Wohngebieten. Wing stellte fest, dass hoher Blutdruck und Atemwegsbeschwerden bei Anwohnern oft mit der Schweinehaltung zu tun haben. „Die Allergene, Gase, Bakterien und Viren, die von diesen Anlagen ausgehen, haben alle das Potenzial, Menschen krank zu machen“, sagt der Mediziner.
Mit traditionellen Bauernhöfen haben die Zuchtanlagen wenig gemein. Die meisten sind von der öffentlichen Straße durch einen meterhohen Zaun abgeschirmt, so wie eine Anlage ein paar Kilometer von der Ortschaft New Bern entfernt. Kein Mensch ist zu sehen, nur ein großes Schild warnt: „Zutritt für Unbefugte verboten.“ Daneben steht ein zerbeulter und angerosteter Container, die „dead box“. Solche Kisten gibt es an vielen Mastanlagen. Darin entsorgen die Mäster tote Tiere. Regelmäßig holt eine Art Müllabfuhr für Schweine die Container ab. Anwohner klagen, dass deren Deckel manchmal nicht richtig geschlossen werden und Bussarde Fleischfetzen aus den Kadavern reißen.
95 Millionen Liter Gülle nach Dammbruch
Die lebenden Schweine werden in Ställen ohne Fenster gehalten. Rohre führen zu nahen Silos, das Futter wird vollautomatisch zugeteilt. Wer genau hinhört, glaubt ab und zu ein Quieken zu hören. Sonst verbreiten nur die mannshohen Ventilatoren Geräusche, sie regeln die Frischluftzufuhr.
Auf dem Feld nebenan bringt ein Gerät, das auf den ersten Blick aussieht wie eine Bewässerungsanlage, die Gülle aus. Eigentlich soll, so ist es Vorschrift, die Gülle auf den Grundstücken der Farm bleiben, in einer dieser violett und pink glitzernden Lagunen. Doch das ist schwierig zu kontrollieren. Und auch die Gülle-Lagunen selbst bergen Gefahren. 1995 brach bei einer der Damm, 95 Millionen Liter Gülle flossen in den Neuse River. Umweltschützer beklagten Millionen toter Fische. Bei starken Regenfällen kann es heute noch vorkommen, dass die Lagunen überlaufen und die Brühe sich ihren Weg bahnt. Als der Hurrikan Floyd Ende der neunziger Jahre North Carolina verwüstete und Flüsse über die Ufer treten ließ, trieben Kot, Urin und tote Schweine zwischen den Häusern.
Dies sind auch Symptome einer industrialisierten Fleischerzeugung. Neun von zehn Schweinen in den USA werden heute in Fabrikmastbetrieben aufgezogen. Smithfield hat das Konzept erfunden; genauer gesagt Joseph Luter III. Er entwickelte ein voll integriertes Geschäftsmodell, das vom Erbgut der Tiere bis zum Schnitzel in der Pfanne alles kontrolliert.
1936 machte sich Luters Vater mit einer Schlachterei im Kolonialstädtchen Smithfield im Bundesstaat Virginia selbstständig, schon als Teenager musste der Sohn mit anpacken. Nach dem Tod des Seniors scheiterte aber Luters erster Versuch als Geschäftsführer. Er verkaufte den Betrieb und wollte mit dem Erlös ein Skiresort eröffnen. Doch die Käufer holten ihn bald zurück, weil der Fabrik die Pleite drohte.
Dieses Mal war Luter fest entschlossen, das zwischenzeitlich in Smithfield umbenannte Unternehmen zum Erfolg zu führen. Als Vorstandschef kaufte er einen Konkurrenten nach dem anderen auf. Er schaffte mehr als 50 Übernahmen in drei Jahrzehnten. Auch im persönlichen Lebensstil ließ Luter seine Anfänge als Metzgerssohn hinter sich. Bald pendelte er zwischen einem Luxusapartment in Manhattan und einem Anwesen im Nobelkurort Aspen in den Rocky Mountains.
Luters Vorbild war der Agrarriese Tyson Foods, der Geflügelzucht im industriellen Stil betrieb und die gesamte Wertschöpfungskette kontrollierte. Doch niemand hatte das bis dahin mit vergleichsweise anspruchsvollen Tieren wie Schweinen versucht.
„Farmer kann man sie eigentlich nicht mehr nennen“
Der Durchbruch gelang Luter mit der Übernahme von Murphy Family Farms. Auch dahinter verbarg sich ein zum Branchenriesen mutierter Familienbetrieb. Den Gründer Wendell Murphy nannte man in seiner Heimat North Carolina ehrfürchtig „King Hog“, den Schweinekönig – nicht nur weil Murphy der größte Züchter war, sondern auch weil er gewaltigen politischen Einfluss besaß. Als Abgeordneter und als Senator setzte er viele Gesetze durch, die seine Branche begünstigten: von Steuersubventionen bis hin zur Abschwächung von Umweltauflagen. Im Klima der freundlichen Politik wurden die Fleischkonzerne im vergleichsweise armen Bundesstaat North Carolina immer größer und mächtiger. Smithfield gehört heute sogar das Erbgut der Tiere.
Die meisten Farmer in North Carolina sind inzwischen Lohnmäster und abhängig von den Großen der Branche. „Farmer kann man sie eigentlich nicht mehr nennen“, sagt Sandra, deren Familie ihren Hof in neunter Generation bewirtschaftet. Die Mittdreißigerin, eine studierte Molekularbiologin, will ihren Nachnamen nicht öffentlich nennen, um Ärger zu vermeiden. Sandras Familie hat keine guten Erfahrungen mit der Auftragsmast gemacht. Es habe sich dabei zwar nicht um Smithfield gehandelt, sagt Sandra, aber das Konzept sei vergleichbar: So gut wie alles werde vom Auftraggeber vorgegeben, von den Jungtieren bis hin zur Futtermischung. „Was den Leuten bleibt, ist das Risiko“, sagt sie. Viele verschuldeten sich mit Hunderttausenden Dollar, um die Anlagen nach den Vorgaben der Konzerne zu bauen. Bevor ihr Vater die Stallungen abgezahlt hatte, verlangte der Großabnehmer plötzlich teure Neubauten. Als der Vater sich weigerte, kam die Kündigung. Statt einer Altersversorgung blieben Schulden, die die Familie bis heute abträgt. Manchmal, berichtet Sandra, warten die Konzerne auch Wochen mit der Lieferung neuer Jungtiere. In dieser Zeit verdient der Mäster kein Geld, muss aber weiter Hypotheken abstottern. „Das frisst schnell alle Reserven auf, und dann ist man ausgeliefert“, sagt sie.
Sandras Familie zieht seit Kurzem wieder Schweine auf – allerdings in Freilandhaltung, nicht in fensterlosen Fabriken. Viel verdienten sie damit nicht, sagt Sandra. Doch seit der Nachricht von der Übernahme durch Shuanghui gehe unter den Vertragsmästern erst recht die Angst um. „Die Bedingungen waren ja schon hart“, sagt Sandra, „aber keiner weiß, wie das bei den Chinesen aussehen wird.“
„Die meisten Vegetarier, die ich kenne, sind Neurotiker“
Bei seinem Aufstieg brachte Smithfield nicht nur Umweltschützer und Anwohner gegen sich auf. Die Tierrechtsorganisation Humane Society prangerte 2011 die Haltungsbedingungen der Schweine als „grausam“ an. Die Aktivisten kritisierten, dass trächtige Sauen monatelang in enge Käfige gesperrt wurden, in denen sie sich kaum bewegen konnten. Smithfield hatte 2007 zugesagt, diese Käfighaltung innerhalb von zehn Jahren einzustellen. Wegen der Rezession hatte das Unternehmen das Vorhaben allerdings zwischendurch gestoppt. Im Bericht für das Geschäftsjahr 2013 erklärte Smithfield, bei 38 Prozent der eigenen Zuchtanlagen inzwischen auf diese Käfige zu verzichten – also nur beim kleineren Teil.
Luter, der zwischenzeitlich in den Aufsichtsrat gewechselt war, hatte nie viel Verständnis für die Argumente seiner Kritiker. „Die Tierschützer wollen den USA eine vegetarische Gesellschaft aufzwingen“, sagte er einmal in einem Interview mit dem Wall Street Journal. Und ergänzte: „Die meisten Vegetarier, die ich kenne, sind Neurotiker.“
Mitarbeiter müssen widrigen Bedingungen arbeiten
Der Konzern, der heute von Vorstandschef C. Larry Pope geführt wird, war früher bereits im Visier von Menschenrechtlern. Nach einer Untersuchung von US-Schlachthöfen im Jahr 2005 berichtete Human Rights Watch über Klagen von Arbeitern: Krankmeldungen würden nicht akzeptiert, Ausfallzahlungen abgelehnt, Verletzungen nicht gemeldet. Der Druck sei gewaltig: In der Regel, so die Schilderungen, vergingen nur fünf bis zehn Minuten, bis ein Tier nach der Tötung fertig zum Zerlegen sei. Das Förderband bewege sich so schnell, dass keine Zeit zum Schärfen der Messer bleibe, die stumpfen Klingen machten die Arbeit beschwerlicher und führten zu einer Häufung von Verletzungen. Smithfield wies alle Vorwürfe gegenüber Human Rights Watch zurück und teilte der Organisation mit, dass alle Angestellten in einer sicheren und gesunden Umgebung arbeiteten. Die Unternehmenskultur fördere die Sicherheit am Arbeitsplatz, man lege auch Wert auf Ausbildung, Training und ein ausgeprägtes Verantwortungsgefühl.
Im Zentrum der Kontroverse stand damals Tar Heel, Smithfields Großschlachterei in North Carolina. Die Anlage aus hellen fensterlosen Gebäuden kann täglich bis zu 32.000 Schweine verarbeiten, sie kommen über die eine Spur einer staubigen Straße auf Transportern an und verlassen die Fabrik auf der anderen Spur – als Fleisch in Kühltransportern.
Gewerkschafter hatte lange ihre Probleme mit Smithfield. Sie kämpften 15 Jahre lang, um die 5.000 Arbeiter in Tar Heel zu organisieren, fühlten sich eingeschüchtert und bedroht. Einige Jahre lang hatte der Konzern sogar eine Art eigene Polizei auf dem Gelände, die über Arrestzellen für Arbeiter verfügte – was nach den wirtschaftsfreundlichen Gesetzen in North Carolina zulässig war. Erst seit 2008 gehören die Arbeiter von Tar Heel zur United Food and Commercial Workers Union (UFCW). Zu der Fusion mit Shuanghui wollte sich jedoch keiner der Arbeitnehmervertreter in Tar Heel äußern. Die Washingtoner Zentrale der Gewerkschaft gab immerhin eine Pressemitteilung heraus: „Die UFCW begrüßt, dass unsere Mitarbeiter hier vom Wachstum und von der Expansion des US-Schweinesektors profitieren können.“
Smithfield verdrängt unabhängige Züchter in Polen und Rumänien
Während die Widerstände in der Heimat wuchsen, expandierte Smithfield im Ausland, vor allem in Osteuropa. 1999 übernahm der Konzern Animex, den zweitgrößten Fleischproduzenten Polens. Eine Tochterfirma kaufte polnische Zuchtbetriebe auf. 2004 begann Smithfield, Einrichtungen in Rumänien aufzubauen, was nicht ganz reibungslos verlief: In Smithfield-Anlagen trat die Schweinepest auf, über 50.000 Schweine wurden getötet. Dabei kam heraus, dass den Betreibern teilweise staatliche Genehmigungen fehlten. Smithfield will die Zahl der getöteten Tiere heute nicht kommentieren. Der Konzern erklärt, „außergewöhnliche Umstände“ hätten damals dazu geführt, dass Tiere vor Abschluss des Genehmigungsverfahrens in den Ställen gewesen seien. Man habe mit den Behörden kooperiert, um die Schweinepest zu bekämpfen.
Derweil wiederholte sich in Osteuropa, was zuvor schon in North Carolina zu beobachten war: Während der Konzern expandierte, sank die Zahl der traditionellen Betriebe. Gab es 2003 in Polen noch knapp eine halbe Million unabhängiger Züchter, waren es sieben Jahre später bloß noch die Hälfte. In Rumänien gaben im selben Zeitraum über eine Million Bauern auf.
Geholfen hat Smithfield die Europäische Union. Das lässt sich bei Farmsubsidy.org nachlesen. Der unabhängigen Datenbank zu EU-Agrarsubventionen zufolge sieht es so aus, als seien seit 2006 etwa 16 Millionen Euro an das Unternehmen und dessen Tochterfirmen geflossen. Auf die Frage, ob die Summe zutreffend sei, antwortet Smithfield nicht konkret, sondern verweist bloß allgemein auf Plichtangaben gegenüber der amerikanischen Börsenaufsicht. Der polnischen Tochter Animex half zudem ein Darlehen über 100 Millionen Dollar, an dem auch die Europäische Entwicklungsbank EBRD als Kreditgeber beteiligt war.
Was Smithfield Foods und Shuanghui indes in Zukunft planen und wie und ob sie weiter wachsen wollen, ist noch eine unbeantwortete Frage. Gegenüber der ZEIT wollte sich Smithfield dazu nicht äußern. Im Land der Schweine wird nicht viel geredet.