Förderbank KfW besorgt sich 115 Milliarden Euro
Frankfurt (Reuters) - Die staatliche Förderbank KfW hat zur Refinanzierung ihres Geschäfts und der Corona-Kredite im laufenden Jahr rund 115 Milliarden Euro aufgenommen.
Davon entfielen bis Ende November 65,7 Milliarden Euro auf die Refinanzierung durch die Emission von Anleihen, wie die KfW am Mittwoch mitteilte. Weitere 36 Milliarden Euro stammten aus dem in der Corona-Krise aufgelegten bundeseigenen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). 13,4 Milliarden Euro besorgte sie sich über eine von der Europäischen Zentralbank (EZB) aufgelegte Geldspritze - im Fachjargon TLTRO III genannt. Mit dieser pumpt die EZB die Banken mit Liquidität voll, damit sie auch in der Krise weiter Kredite an Unternehmen und Haushalte vergeben.
Im kommenden Jahr will die KfW 70 bis 80 Milliarden Euro an den Kapitalmärkten einsammeln. Davon sollen bis zu zehn Milliarden Euro auf grüne Anleihen entfallen, nach 8,3 Milliarden Euro in diesem Jahr. Das aus dem Verkauf der Green Bonds eingesammelte Kapital dient der Refinanzierung von Förderprogrammen für den Klimaschutz, etwa energieeffizientes Bauen. Ob die KfW sich beim WSF weitere Mittel besorgt, hänge von der Nutzung des Corona-Sonderprogramms ab, das voraussichtlich bis Ende Juni 2021 läuft. Eine Teilnahme der KfW am TLTRO sei derzeit noch offen. Vergangene Woche hatte die EZB die Konditionen für diese Geldspritzen noch attraktiver gestaltet.