Fresenius: Ex-Siemens-Manager wird neuer Chef der Medikamententochter Kabi – das sorgt für Abspaltungs-Fantasien
Fresenius macht den früheren Siemens-Manager Michael Sen zum neuen Chef seiner Medikamententochter Kabi. Der 52-Jährige folgt dort zum 12. April auf Mats Henriksson. Vorbörslich hatte das für einen Anstieg der Aktie um 2 Prozent gesorgt, Anleger sehen den bevorstehenden Chefwechsel wohl als Chance.
Analyst David Adlington von JPMorgan betont in seiner Reaktion auf die Ankündigung denn auch die Expertise von Michael Sen, dem künftigen Lenker des Infusions-Spezialisten, in Gesundheitsthemen und Finanztransaktionen. Dass die Wahl auf Sen gefallen sei, erhöhe die Chancen für einen Verkauf oder eine Abspaltung, so Adlington.
Fresenius-Chef Stephan Sturm betonte in seiner Erklärung derweil die „zentrale strategische Bedeutung“ von Kabi für den Konzern. Vielleicht, so Adlington, gibt es aber auch Spielraum für Verkäufe im Portfolio. Sen bringt von seinen früheren Jobs bei Siemens und Eon Erfahrung mit der Abspaltung von Unternehmensteilen mit.
Der Manager organisierte als Finanzchef von Eon die Ausgliederung des Strom- und Gasgeschäfts in das Unternehmen Uniper. Bei Siemens war er für das Gesundheitsgeschäft und später für den Energiebereich zuständig, die der Konzern unter den Namen Siemens Healthineers und Siemens Energy an die Börse brachte. Beim großen Stühlerücken in der Siemens-Führungsetage vor einem Jahr stieg Sen überraschend nicht an die Spitze von Siemens Energy, sondern verließ den Konzern. Auslöser sollen Differenzen über die Eigenständigkeit und das künftige Geschäftsmodell gewesen sein.
onvista/dpa-AFX
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