Helaba macht 274 Mio Euro Verlust - Auch im Gesamtjahr drohen rote Zahlen
Frankfurt (Reuters) - Bewertungsverluste und eine höhere Vorsorge für faule Kredite haben die Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) in die roten Zahlen gedrückt.
Vor Steuern fiel im ersten Halbjahr ein Verlust von 274 Millionen Euro an, nach einem Gewinn von 325 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum, wie die Helaba am Donnerstag mitteilte. Nach Steuern lag der Verlust bei 185 (Vorjahr: Gewinn von 255) Millionen Euro. "Die Verwerfungen an den Kapitalmärkten im Zuge der Corona-Pandemie haben auf unsere Bilanz durchgeschlagen", sagte Vorstandschef Thomas Groß. Die gesunkenen Marktwerte der von der Helaba gehaltenen Papiere führten zu einem Bewertungsverlust von rund 300 Millionen Euro. Zudem stockte die Landesbank die Vorsorge für Kreditausfälle um 117 Millionen Euro auf 151 Millionen auf. Auch im Gesamtjahr drohen rote Zahlen.
Das operative Geschäft sei dagegen im ersten Halbjahr "sehr erfreulich" verlaufen, sagte Groß. Wegen der kräftigen Nachfrage der Unternehmen nach Krediten in der Corona-Krise stieg der Zinsüberschuss um sieben Prozent auf 598 Millionen Euro. Der Provisionsüberschuss legte um 13 Prozent auf 211 Millionen Euro zu. "Auch wenn das operative Geschäft im zweiten Halbjahr weiterhin gut läuft, werden vor allem die Bewertungseffekte unser Jahresergebnis erheblich belasten", räumte Groß ein. "Wir können deshalb aus heutiger Sicht auch einen Verlust nicht ausschließen."