Meine Watchlist günstiger Champions-Aktien, mit denen man durch jede Krise kommt

Fool.de · Uhr

Die Coronaviruskrise erreicht gerade das nächste Level und erschreckt nicht nur Aktionäre. Es gilt nun, sich kein Fieber einzufangen und auch sonst den Kopf kühl zu halten.

Aktuell finden wohl viele, dass die beste Strategie darin besteht, Story- und Wasserstoffaktien hoch- und runterzujazzen. Möglicherweise ist es jedoch klüger, die zurückgekommenen Kurse dafür zu nutzen, sich einige unverwüstliche Champions ins Depot zu legen.

Champions gibt es in vielen Varianten, von immer noch überteuerten Internetgiganten über hochspezialisierte Nischenplayer bis zu gefallenen Sternen aus alten Industrien. In diesem Artikel soll es jedoch um vernünftig bewertete und solide profitable Konzerne gehen, die durch Größenvorteile und langfristige Wachstumschancen glänzen.

Champion 1: Vestas

Im Februar wurde Vestas mal wieder zur Nummer 1 der Branche gekürt. Obwohl den Dänen Siemens Gamesa durch die jüngsten Zukäufe im Nacken hängt, behauptet sich der Konzern ausgezeichnet an der Spitze, vor allem wenn man ihm das Offshore-Joint-Venture MHI Vestas noch zurechnet.

Die Auftragsbücher sind prall gefüllt und praktisch jede Woche kommen neue Bestellungen hinzu. Im Februar wurde ein 589-Megawatt-Auftrag in Taiwan unterzeichnet und wenige Tage davor ein 108-MW-Auftrag in Mexiko. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass auch im Windkraftsektor gewisse Komponenten verspätet geliefert werden, sodass sich Umsätze nach hinten verschieben. Aber insgesamt rechne ich fest mit solidem Wachstum auf viele Jahre hinaus.

Selbst in einem Abschwungszenario muss in den Windkraftausbau investiert werden, wenn die Energiewende gelingen soll - vielleicht sogar noch stärker, weil es die wahrscheinlich sinnvollste Art ist, von staatlicher Seite dazu beizutragen, die Wirtschaft am Laufen zu halten. Ein profitabler Champion wie Vestas hat alle Mittel in der Hand, um zu den Gewinnern zu gehören.

Champion 2: Total

Der mit Abstand größte Ölmulti der EU ist eine Geldmaschine und ein Dividendenmonster. Auch wenn die Aktie von Total vielleicht keine Chartrakete ist, bringen reinvestierte Ausschüttungen seit vielen Jahren starke Renditen. Wenn jetzt aufgrund der gestörten Produktionsketten und der reduzierten Reisetätigkeit die Nachfrage nach Kraftstoffen zurückgeht, sinkt der Ölpreis und daher auch die kurzfristigen Gewinnaussichten der Öl- und Gasförderer.

Aber einen Champion wie Total haut so was nicht um. So bleibt ein Teil der Ressourcen eben etwas länger als geplant in der Erde und wird einige Monate später zu Geld gemacht. Gut gefällt mir auch die Diversifizierungsstrategie. Die Abhängigkeit vom geopolitisch schwierigen Erdöl wurde schon längst reduziert, etwa durch erhöhte Investitionen in Flüssigerdgaskapazitäten (LNG).

Zudem steht die Tochter Saft Batteries als einer der stärksten europäischer Spieler der Batteriebranche vor großem Wachstum, nachdem nun feststeht, dass im Opelwerk Kaiserslautern zukünftig Lithiumzellen produziert werden. Stromtankstellen und Wasserstoffaktivitäten stellen weiteres attraktives Zukunftsgeschäft dar.

Champion 3: TRATON

Auf Nutzfahrzeuge wird man auch in Zukunft nicht verzichten können, aber wenn die Konjunktur einbricht, dann schrecken Speditionen vor Investitionen zurück. Anbieter, die etwas schwach auf der Brust sind, schlittern dann in eine prekäre Situation. Keine Marke verkauft beispielsweise mehr Trucks als Tata Motors.

Die Inder befinden sich allerdings bereits seit einiger Zeit in Schwierigkeiten, und jetzt könnte es ans Eingemachte gehen. Beim breit aufgestellten Mehrmarkenkonzern TRATON muss man sich hingegen kaum Sorgen machen. Die Finanzen sind stark und das wachsende Servicegeschäft federt etwaige Einbußen bei den Verkäufen ab. Aus einer Krise käme der Konzern voraussichtlich gestärkt heraus.

Möglicherweise gibt es sogar weitere Gelegenheiten für günstige Zukäufe von attraktiven Marken und Technologien, um bei Elektrifizierung und Fahrzeugautonomie noch schneller voranzukommen.

Champion 4: Signify

Ohne Licht geht nicht viel und der Champion unter den Leuchtmittelherstellern heißt vielsagend Signify. Die frühere Philips-Sparte hat sich ausgezeichnet positioniert, um einerseits schöne Barmittelüberschüsse über das klassische Glühbirnengeschäft zu generieren, und andererseits Wachstum bei vernetzten Lösungen, LEDs sowie architektonischen und gewerblichen Anwendungen zu suchen.

Unter dem Motto „Light as a Language“ verfolgt der holländische Konzern zudem seit zwei Jahren digital getriebene Geschäftsmodelle. Signify legt ein hohes Tempo vor und nutzt konsequent seine Größenvorteile, die aktuell durch die Übernahme von Cooper Lighting Solutions noch ausgebaut werden.

Signify wird immer stärker, während diverse Rivalen Probleme melden - ausgezeichnete Voraussetzungen also, um auch diese Aktie auf die Watchlist für dein Champions-Depot zu setzen. Ich bin sicher, dass sich noch viel mehr solche Unternehmen finden lassen, aber ich hoffe mal, dass die vier hier kurz präsentierten Exemplare eine gute Idee davon vermitteln, auf was es bei der Auswahl ankommt.

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Ralf Anders partizipiert über ein von ihm betreutes Indexzertifikat an der Aktienentwicklung von Siemens Gamesa. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.

Motley Fool Deutschland 2020

Foto: Getty Images

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