Negativzinsen ab 50.000 Euro: Die „Schonfrist“ wird immer geringer

Negativzinsen sind ein Thema, das immer mehr Sparer betrifft. Mit Blick auf die mediale Lage erkennen wir, dass immer mehr Banken, Geldinstitute und Sparkassen einen solchen Weg bereit sind zu gehen. Wohl auch, weil sich das Zinsumfeld insgesamt und über lange Zeiträume hinweg auf einem niedrigen Stand befindet.
Allerdings ist das nicht alles: Das Thema Negativzinsen scheint konsequent weiter zu eskalieren und Sparer zu belasten. Riskieren wir heute einen Blick auf ein weiteres Institut, das jetzt sogar die Schonfrist beziehungsweise das Schonvermögen heruntergesetzt hat. Sowie darauf, welche Lektionen das nach sich zieht.
Negativzinsen: Ab 50.000 EuroEs gibt zugegebenermaßen im Moment keinen Konsens, wie Geldhäuser Negativzinsen einsetzen. Zumal, wie gesagt, nicht alle auf solche Verwahrentgelte setzen. Ein wesentlicher Tenor, der sich jedoch in vielen Fällen abgezeichnet hat, ist ein Schonvermögen von Pi mal Daumen 100.000 Euro, das geschützt bleibt. Wobei auch das natürlich bloß eine kurzfristige Momentaufnahme sein könnte.
Mit der ING führt jetzt jedoch eine Bank Negativzinsen ein, die schon niedriger beginnen. Ab 50.000 Euro sollen die Kunden mit einem Verwahrentgelt von 0,5 % pro Jahr beteiligt werden. Das teilte das Institut gemäß gängiger Pressemeldungen am Montag dieser Woche mit.
Damit ist das Schonvermögen jedenfalls geringer, im Vergleich zu vielen anderen Konditionen sogar um die Hälfte reduziert. Wobei es kurz- bis mittelfristig neue und alte Kunden gleichermaßen betreffen soll. Ab dem 1. November dieses Jahres sind jedenfalls zunächst einmal neue Kunden von Negativzinsen betroffen, die nach dem 6. Juli ein Konto bei der Bank eröffnet haben.
3 Dinge, die du davon mitnehmen solltestNegativzinsen sind auch damit immer mehr ein praktisches und kein theoretisches Problem mehr. Das impliziert, dass Lösungen für dich, dein Geldvermögen und einen möglichen Schutz gefunden werden müssen. Aber riskieren wir lieber etwas detaillierter einen Blick auf drei Lektionen, die du hiervon mitnehmen solltest:
- Negativzinsen sind eine Bedrohung, gegen die Rendite schützen kann. Zumindest solltest du dir überlegen, einen gewissen Teil deines Vermögens in renditestarke Anlageformen wie Aktien oder ETFs zu investieren. Mit solchen Mitteln ist der Einsatz nicht nur davor geschützt. Nein, sondern eine durchschnittliche Rendite von 8 % pro Jahr hieße zudem, dass man nur ein Sechzehntel seines Vermögens verwenden müsste, um sein gesamtes Vermögen effektiv vor Verwahrentgelten zu schützen.
- Der Trend ist nicht dein Freund. Negativzinsen scheinen sich nicht nur weiter auszubreiten, sondern die Konditionen werden auch immer schärfer. Ab 50.000 Euro führt jetzt die ING solche Verwahrentgelte sein. Geht der Trend weiter, könnte ein wesentlicher Anteil eines jeden Vermögens bald nicht mehr geschützt sein.
- Sicherheit ist relativ. Negativzinsen läuten eine vollkommen neue Art und Weise ein, wie wir Risiken definieren sollten. Absolute Sicherheit gibt es durch diese Verwahrentgelte nicht einmal mehr auf Girokonten, Sparbüchern oder Tagesgeldkonten. Vielleicht führt das zu einem Umdenken und etwas mehr Bereitschaft für renditeträchtige Anlageformen.
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Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
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