Passives Einkommen mit der Telekom-Aktie? Besser mit Delivery Hero!
Beim Stichwort „passives Einkommen“ denken Anleger in der Regel an klassische Dividendenwerte wie die Deutsche Telekom. Ich hingegen vermute, dass ich mit Delivery Hero eine viel höhere Dividendenrendite kassieren werde. Hier sind die passenden Überlegungen dazu.
Die heutige Dividende ist irrelevantWer kurz vor der Rente steht und sich regelmäßige Ausschüttungen wünscht, der ist mit Dividendenaktien gut beraten. Sie manchen keinen Aufwand und bezahlen meist zuverlässig.
Ich bin allerdings noch nicht kurz vor der Rente, sondern habe noch rund zwei Dekaden vor mir. Dividenden sind zwar eine nette Sache für mich, aber ich lege keinen Wert darauf. Kurssteigerungen wären mir aktuell lieber, zumal auf jede Ausschüttung Steuern anfallen.
Aber mit Blick auf die 40er-Jahre wäre es sicherlich schön, wenn die meisten Aktien, die sich heute in meinem Portfolio befinden, wachsende Dividenden bezahlen würden. Von daher konzentriere ich mich auf Unternehmen, die bis dahin ungleich größer und hochprofitabel sein könnten - Delivery Hero zum Beispiel.
So könnte sich Telekom über die nächsten 20 Jahre entwickelnDie Telekom ist mittlerweile ein sehr stabiler Konzern, der gut einschätzbar ist. Ich rechne weder mit bilanzverhagelnden Mega-Deals à la Voicestream noch mit einem großen gewinnabschmelzenden Desaster. Es wird bessere und schlechtere Jahre geben, aber im Schnitt dürfte es operativ positiv vorangehen.
Über die letzten 18 Jahre haben die Bonner stets zwischen 50 und 78 Eurocent ausgeschüttet, zuletzt 64 Eurocent. Das Ergebnis je Aktie lag meistens über dem Dividendenbetrag, sodass die Telekom Mittel in die Stärkung von Geschäft und Bilanz investieren konnte.
Tendenziell steigende Dividenden sind über die kommenden Jahre wahrscheinlich. Es würde mich wundern, wenn der Betrag nach 2040 unter einem Euro liegen würde, auch wenn die Telekom bei höheren Zinssätzen mehr Geld als bisher in die Rückführung seiner Schulden stecken müsste. Eine Verdopplung der Dividende auf rund 1,28 Euro erscheint bis dahin gut möglich.
Das würde beim heutigen Kurs von 17,15 Euro (25.04.) eine Rendite von 7,5 % bedeuten. Wenn wir also heute 10.000 Euro in die Telekom investieren, dann bekommen wir in rund 20 Jahren vielleicht 2 Euro pro Tag zurück. Davon kann man sich immerhin eine Kleinigkeit leisten.
Kann Delivery Hero wirklich mehr bieten?Delivery Hero ist weit davon entfernt, auch nur einen Euro an seine Aktionäre auszuschütten. Eine Eigenkapitalerhöhung ist eher zu befürchten. Zunächst konnte das Management allerdings Fremdkapital besorgen, das die Aktien nicht verwässert. Zudem hat es versprochen, den Mittelabfluss zu bremsen und sich so langsam in Richtung Profitabilität vorzuarbeiten.
Auch das wird noch eine Zeit lang dauern. Denn zunächst geht es nur um das Kerngeschäft auf operativer Basis. Die Darlehen sind mit hohen Zinssätzen ausgestattet und wollen bedient werden. Und anhaltend hohe Investitionen in die Expansion werden auch weiterhin für einen hohen Kapitalbedarf sorgen.
Interessant ist jedoch der Blick auf die Umsatzentwicklung. Von 297 Mio. Euro im Jahr 2016 ging es bis 2020 mit 2,5 Mrd. Euro fast auf das Zehnfache hoch. Im laufenden Jahr sollen es schon rund 10 Mrd. sein. Damit würde das aktuelle Kurs-Umsatz-Verhältnis bei deutlich unter 1 liegen.
Zieht man das Bruttowarenvolumen heran, das über die weltweiten Plattformen läuft, dann sprechen wir sogar von 44 bis 45 Mrd. Euro. Der Pfad in Richtung 200 bis 350 Mrd. Euro bis 2030 ist vorgezeichnet. Bis 2040 könnten es mehr als 500 Mrd. Euro sein, was in etwa dem aktuellen Bruttowarenvolumen entspricht, das über die E-Commerce-Plattformen von Amazon läuft.
Ambitioniert, aber machbar: Delivery Hero ist bereits heute in weit mehr Ländern mit operativen Töchtern präsent. Dabei erscheint mir plausibel, dass Delivery Hero in einigen Jahren etwa 1 % des Bruttowarenvolumens als Nettogewinn abzwacken kann. Das Ziel des Managements für das bereinigte Betriebsergebnis vor Abschreibungen lautet 5 bis 8 % bis 2030.
Wenn es gelingt, diesen Bereich zu erreichen, dann könnten nach 2040 auch 2 oder 3 % in den Kassen hängen bleiben. Damit wäre Delivery Hero gut in der Lage, jährliche Ausschüttungen im Bereich von 8 Mrd. Euro vorzunehmen. Das entspricht der heutigen Marktkapitalisierung!
Hier wird Wohlstand im Ruhestand geliefertEin saftiges passives Einkommen mit Delivery-Hero-Aktien ist also durchaus möglich. 10.000 Euro, die wir heute investieren, könnten im beschriebenen Szenario nach einer längeren Durststrecke zu jährlich 10.000 Euro Dividenden führen. Das wären 27 Euro pro Tag, was für jeden „Normalverdiener“ einen echten Unterschied in der Rentenzeit machen würde.
Es sind faszinierende Aussichten. Dass der Weg dorthin mit vielen Unsicherheiten belegt ist, darf man aber natürlich nicht aus den Augen verlieren.
Dennoch ist für mich klar: Wer sein passives Einkommen in 15, 20 oder gar 30 Jahren maximieren will, der sollte eher auf solche Chancen als auf heutige Dividendenschwergewichte wie die Telekom-Aktie setzen. Selbst wenn der eine oder andere Griff ins Klo dabei ist, sollten die Gewinner im Depot für erheblich mehr Freude im Ruhestand sorgen.
Der Artikel Passives Einkommen mit der Telekom-Aktie? Besser mit Delivery Hero! ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
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Ralf Anders besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2022
Foto: Delivery Hero