Verlust mit einer Aktie gemacht? So spart man mit der Verlustverrechnung Steuern

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Einen Verlust mit einer Aktie zu realisieren ist wirklich das Letzte, was man als Privatanleger machen möchte. Sofern es sich bei dem Kurseinbruch nur um eine kurzfristige Kapriole handelt, die eine langfristige Investitionsthese fundamental nicht aus der Bahn wirft, kann man den Buchverlust üblicherweise aussitzen. Denn solange es sich nur um den Buchverlust handelt und man durch den Verkauf der Aktien den Verlust nicht realisiert, besteht bei guten Unternehmen durchaus die Chance, dass sie sich erholen und dementsprechend auch der Kurs wieder ansteigt.

Doch manchmal ist der Grund für die Talfahrt der Aktie fundamentaler Natur. Sprich, wenn ein Geschäftsmodell einfach nicht mehr funktioniert und keine Besserung in Aussicht ist. Oder aber, wenn das Unternehmen in einen tief greifenden Skandal verwickelt wird. Ein solcher Skandal führt oft zum Imageverlust des Unternehmens und vor allem zum Vertrauensverlust gegenüber dem Management. Bei solchen Gründen kann es durchaus sinnvoll sein, seine Aktien mit Verlust zu verkaufen. Oftmals ist das Geld, das man dann noch bekommt, in aussichtsreicheren Aktien wesentlich besser angelegt.

Wenn man einen Verlust mit Aktien realisieren musste, gibt es zumindest eine Sache, die als kleines Trostpflaster angesehen werden kann. Mit der Verlustverrechnung kann man nämlich die erlittenen Verluste aus einem schlecht gelaufenen Aktiengeschäft beim Fiskus geltend machen und Steuern sparen. Nachfolgend erkläre ich, wie diese Verlustverrechnung bei Aktien funktioniert.

Verluste aus Aktien steuerlich geltend machen

Verkauft man Aktien mit Verlust, berechnet die Bank oder der Broker üblicherweise automatisch die Differenz zwischen Einstands- und Verkaufswert. Diese Verluste landen dann im Verlustverrechnungstopf der Bank. Im Grunde genommen, muss man also nicht viel selbst tun, da das Kreditinstitut des Vertrauens das für einen erledigt. Einige Dinge sollte man trotzdem wissen, um zu verstehen, wie man durch diese Verluste schlussendlich Steuern sparen kann.

Die Verluste bleiben so lange im Verlustverrechnungstopf, bis man im gleichen Jahr oder in den Folgejahren einen Gewinn aus Aktienverkäufen realisiert. Die Steuerabgaben, die üblicherweise hierbei anfallen, werden in der Höhe der vorhandenen Verluste miteinander verrechnet. Ist der vorhandene Verlust höher als die eingefahrenen Gewinne, so verfällt er dennoch nicht. Durch den Verlustvortrag kann dieser auch weiterhin auf zukünftige Gewinne angewendet werden. Erträge aus Dividenden oder Zinsen können nicht mit den Verlusten verrechnet werden. Dieses Vorgehen wird als „horizontaler Verlustausgleich“ bezeichnet.

Funktioniert die Verlustverrechnung bei Aktien über mehrere Banken hinweg?

Sofern man nur ein Depot bei einer Bank führt, kann dieser Teil übersprungen werden. Diejenigen unter euch, die allerdings mindestens zwei Depots bei verschiedenen Banken oder Broker haben, sollten hier weiterlesen. Denn wenn man mehrgleisig fährt, muss man bezüglich der Verlustverrechnung seiner Aktien selbst aktiv werden.

Wenn Bank A den Verlust aus einem Verkauf von Aktien realisiert, aber der Gewinn, der mit dem Verlust verrechnet werden soll, bei Bank B erzielt wird, muss man ein wenig mehr Aufwand auf sich nehmen. Dazu fordert man einfach bei der Bank, wo man den Verlust eingefahren hat, eine Verlustbescheinigung an. Bei der jährlichen Steuererklärung fügt man diese Bescheinigung bei. Das Finanzamt zieht dann den Verlust von den Gewinnen ab, die man bei anderen Banken durch Aktienerlöse erwirtschaftet hat.

Sollte man nach einem Aktienverlust aufhören zu investieren?

Die Verlustverrechnung bei Aktien ist also wirklich kein Hexenwerk. Es ist im Übrigen, meiner Meinung nach, auch keineswegs eine Schande, mal mit einer Investition Geld zu verlieren. Jedem Anleger kann ein Fehler passieren. Wichtig ist, dass man aus diesem Fehler lernt und ihn nach Möglichkeit in Zukunft nicht wiederholt.

Wenn man über ein gut diversifiziertes Portfolio verfügt, schlägt ein einzelner Verlust üblicherweise nicht so hart durch. Das gilt vor allem dann, wenn das eigene Depot auch ausbalanciert ist. Darunter verstehe ich, dass eine Aktienposition auf keinen Fall mehr als 20 % des Gesamtdepots ausmachen sollte. Am besten sogar, man versucht, jede Aktie mit 5 bis 10 % zu gewichten.

Das reduziert nicht nur das Risiko, sondern sorgt auch für mehr Chancen. Denn selbst bei gut zusammengestellten Depots müssen manchmal über die Jahre zwei oder drei Unternehmen einfach abgeschrieben werden. Das macht meines Erachtens nichts, wenn die restlichen sieben oder acht (oder mehr) Unternehmen langfristig zu Renditeraketen werden.

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Gerade auf eine gute Aktienauswahl kommt es an, wenn man solche Renditeraketen im Depot haben möchte. Bei Motley Fool versuchen wir, langfristig und unternehmensorientiert anzulegen, um bei den Siegern von morgen zu partizipieren.

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