Vorbörse: USA und China mit Kompromiss – Dax jubelt endlich auch mal

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Entspannungszeichen im internationalen Handelskonflikt nach dem G20-Gipfel geben dem Dax am Montagmorgen kräftig Auftrieb: Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zwei Stunden vor der Eröffnung 1,89 Prozent höher auf 11 470 Punkten.

Nachdem der Dax in der Vorwoche noch dreimal an der Charthürde von 11 400 Punkten gescheitert war, eröffnet er sich mit seinem Satz darüber nun weiteres Erholungspotenzial. Die Experten der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) hatten für den Fall einer Einigung zwischen den USA und China bereits im Vorfeld eine hohe Wahrscheinlichkeit für einen noch versöhnlicheren Jahresabschluss gesehen.

In Buenos Aires hatten die USA und China im Anschluss an den G20-Gipfel eine weitere Eskalation in ihrem erbittert geführten Streit vorerst abgewendet. Bei dem „Waffenstillstand“ setzte US-Präsident Donald Trump der chinesischen Seite aber eine 90-tägige Frist, um geforderte Konzessionen zu machen. Neue Verhandlungen würden aufgenommen, um eine Lösung zu finden, hatten beide Seiten nach dem Abendessen von Trump mit Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping mitgeteilt.

USA: – HOFFNUNG IM HANDELSSTREIT – Die Anleger am US-Aktienmarkt sind am Freitag vor den Zoll-Gesprächen zwischen den USA und China etwas optimistischer geworden. Sie hoffen auf eine Beilegung des Handelsstreits der beiden weltgrößten Volkswirtschaften. Der börsenseitig durchwachsene November endete nach der Talfahrt im Oktober damit doch noch recht versöhnlich. Der marktbreite S&P 500 und der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verzeichneten die stärksten Wochengewinne seit 2011.ASIEN: – BREITE GEWINNE – In Asien legten die Märkte breit zu. Japans Nikkei 225 gewann 1 Prozent auf 22 574,76 Punkte, Chinas CSI 300 steigt zur Stunde 2,93 Prozent auf 3265,71 Punkte und Hongkongs Hang Seng liegt aktuell 2,55 Prozent im Plus bei 27 182,23 Punkten.

DEVISEN: – EURO TOP – USD FLOP –Der Euro hat am Montag von der Deeskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China profitiert. Der US-Dollar als weltweite Reservewährung geriet dagegen unter Druck. Ein Euro kostete am Morgen 1,1365 Dollar und damit einen halben Cent mehr als am späten Freitagabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Freitagnachmittag auf 1,1359 Dollar festgesetzt.

Die USA und China haben sich am Wochenende auf dem G20-Gipfel in Argentinien auf einen „Waffenstillstand“ in ihrem Handelskonflikt geeinigt. So verzichten die USA zunächst auf die geplante Erhöhung bestehender Strafzölle auf chinesische Produkte. China will im Gegenzug seine Einfuhren aus den USA ausweiten.

An den Finanzmärkten sorgte die Annäherung der beiden größten Volkswirtschaften der Welt für Zuversicht. Der amerikanische Dollar, der von vielen Anlegern als Rückzugswährung in unsicheren Zeiten betrachtet wird, geriet in der Folge zu vielen anderen Währungen unter Druck.

Euro/USD 1,1365 0,39%

USD/Yen 113,52 0,01%

Euro/Yen 129,02 0,39%

ROHÖL: – STARKER ANSTIEG – Die Ölpreise sind am Montag wegen des erneuerten Pakts zwischen den beiden wichtigen Förderstaaten Russland und Saudi-Arabien sowie einer gedrosselten Produktion in Kanada deutlich gestiegen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete zuletzt 62,33 US-Dollar. Das sind 2,87 Dollar oder rund fünf Prozent mehr als zum Wochenausklang am Freitagabend. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte West Texas Intermediate (WTI) verteuerte sich um 2,70 Dollar auf 53,63 Dollar. Damit stoppten beiden Ölsorten erst einmal die seit Anfang Oktober anhaltende Talfahrt.

Experten führten die Kursgewinne zum Wochenstart vor allem darauf zurück, dass Russland und Saudi-Arabien ihren Pakt zur stärkeren Kontrolle des Ölmarkts verlängert hatten. Damit dürfte der Weg für eine Senkung der Produktion der wichtigsten Ölförderstaaten der Welt frei sein, um das Überangebot zu reduzieren. Die Staaten der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) kommen Ende der Woche mit anderen wichtigen Förderländern zusammen, um über die Reaktion auf den Ölpreisverfall der vergangenen Wochen zu beraten.

Experten gehen von einer Drosselung der Produktion aus – die Frage ist dabei aber vor allem wie stark die Fördermenge gesenkt werden soll und wie einig sich die Staaten sind. In dem nordamerikanischen Land Kanada, das nicht zur Opec gehört, hatte die Provinz Alberta bereits am Wochenende reagiert. Die wichtigste Ölförderregion des Landes will ab Januar die Produktion um deutlich reduzieren, um die hohen Lagerbestände abzubauen.

Brent 62,26 +2,80 USD

WTI 53,55 +2,62 USD

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

– ANALYSE-FLASH: DEUTSCHE BANK SENKT HEIDELBERGCEMENT AUF ‚HOLD‘; ZIEL AUF 72 EURO

– BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ROCKET INTERNET AUF 29,40 (27,20) EUR – ‚EQUAL WEIGHT‘

– BARCLAYS STARTET HELLOFRESH MIT ‚OVERWEIGHT‘ – ZIEL 14 EUR

– BERENBERG SENKT ZIEL FÜR VAPIANO AUF 7,00 (10,50) EUR – ‚HOLD‘

DEUTSCHE BANK SENKT HEIDELBERGCEMENT AUF ‚HOLD‘ (BUY) – ZIEL 72 (75) EUR

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR GEA GROUP AUF 29,50 (31) EUR – ‚NEUTRAL‘

– GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR MTU AUF 184,40 (191) EUR – ‚NEUTRAL‘

HSBC HEBT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 43,00 (39,50) EUR – ‚BUY‘

– JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR MTU AUF 220 (215) EUR – ‚OVERWEIGHT‘

– JPMORGAN SENKT KION AUF ‚NEUTRAL‘ (OVERWEIGHT)

DEUTSCHE BANK HEBT LAFARGEHOLCIM AUF ‚BUY‘ (HOLD) – ZIEL 54 (48) CHF

– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR CRH AUF 28 (34,80) EUR – ‚HOLD‘

– DEUTSCHE BANK SENKT ZIEL FÜR SAINT-GOBAIN AUF 43 (55,80) EUR – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 94 (92) SEK – ‚BUY‘

– GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR NOKIA AUF 4,90 (4,80) EUR – ‚NEUTRAL‘

– JPMORGAN SENKT ABB AUF ‚UNDERWEIGHT‘ (NEUTRAL) – ZIEL 21 (22) CHF

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN OHNE ZEITANGABE

CH: Glencore Investor Update (Call 14.00 Uhr)USA: Kfz-Absatz 11/18

TERMINE KONJUNKTUR

01:30 J: Nikkei PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/18 (endgültig)02:45 CHN: Caixin PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/1809:15 E: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/1809:45 I: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/1809:50 F: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/18 (endgültig)09:55 D: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/18 (endgültig)10:00 GR: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/1810:00 EU: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/18 (endgültig)10:30 GB: PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/1815:45 EU: EZB Monatsbericht 11/1815:45 USA: Markit PMI Verarbeitendes Gewerbe 11/18 (endgültig)16:00 USA: Bauinvestitionen 10/1816:00 USA: ISM Verarbeitendes Gewerbe 11/1819:00 USA: Fed-Präsident von Dallas, Kaplan, hält eine Rede in Texas

Onvista/dap-AFX

Foto: Pavel Ignatov

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