Wasserstoff-ETF? Aus 3 Gründen lasse ich davon lieber die Finger
In einen Wasserstoff-ETF investieren: Das könnte grundsätzlich natürlich ein guter Weg sein, von diesem Megatrend zu profitieren. Für Laien-Investoren ist es häufig schwierig, die besten Unternehmen zu identifizieren. Warum daher nicht gleich von einem breiten Korb profitieren?
Wie gesagt: Vom Grundprinzip her ist das eine clevere Idee. Trotzdem lasse ich von dem einen oder anderen Wasserstoff-ETF doch lieber die Finger. Und genau dafür habe ich drei Gründe, über die du zumindest vor einer Investition ebenfalls einmal nachdenken solltest.
Wasserstoff-ETF: Diversifikation & AllokationGrundsätzlich meide ich einen Wasserstoff-ETF, weil mir die Diversifikation und die Allokation vieler gängiger Produkte eher missfällt. Wenn ich beispielsweise den VanEck Vectors Hydrogen Economy UCITS ETF betrachte, so sind die Top-10-Positionen mit einem Gewicht von 75 % vertreten. Wobei es hier zugegebenermaßen ein starkes Gewicht auf den bekannteren Akteur Plug Power gibt. Aber trotzdem: Die Konzentration ist teilweise ein Problem.
Natürlich gibt es bessere Beispiele. Der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF weist zum Beispiel eine geringere Konzentration bei seinen Top-10-Holdings auf. Mit knapp über 37 % ist das Gewicht der Top-Aktien hier geringer. Trotzdem sind dann teilweise die Chancen für mich nicht ganz klar. Uniper ist beispielsweise prominent vertreten in diesem Wasserstoff-ETF. Sowie auch Linde, das eher Grundmaterialien darstellt.
Grundsätzlich kann das etwas sein, das für passive Investoren in diesem Markt interessant ist. Allerdings geht von der Konzentration ein größeres Risiko aus und von einer zu marktbreiten Ausrichtung wiederum ein Teil der Chance verloren. Das mag ein bisschen wie das Suchen nach dem Haar in der Suppe klingen: Aber weder die Chancen noch die Risiken überzeugen mich bei solchen Konstrukten.
Ich kenne viele Namen einfach nichtEin weiteres Problem, das ich mit dem einen oder anderen Wasserstoff-ETF habe, ist ein altbekanntes bei derartigen Spezialisierungen. Nämlich das, dass ich viele Namen nicht kenne. Ja, sogar viele, die prominent in den Passivfonds platziert sind. Im Gegensatz dazu sind mir teilweise einige Namen ein Begriff, diese assoziiere ich jedoch nicht primär mit der Chance des Wasserstoffs.
Insofern gilt auch für die klassischen Wasserstoff-ETFs: Natürlich können sie eine marktbreite Performance in diesem Megatrend-Markt ermöglichen. Zumindest wenn man, wie wir eingangs bereits gesehen haben, darauf achtet, auch wirklich einen guten Querschnitt zu bekommen. Aber in Teilen ist das ein wenig ein blinder Flug in einem neuen Markt. Für mich ein Problem, das jedoch auch mit dem Markt selbst zusammenhängen könnte. Übrigens der dritte Grund für mich, hier vorsichtig zu sein.
Wasserstoff-ETF: Eine schwierige SpezialisierungMit einem Wasserstoff-ETF geht man als passiver Investor nämlich insgesamt ein größeres Risiko ein. Es handelt sich natürlich um eine Spezialisierung und um ein Abweichen vom breiten Markt. Ich glaube: Nicht viele Laieninvestoren (und ich definitiv auch nicht) können heute schon mit Sicherheit sagen, wo ein realistisches, greifbares Marktpotenzial liegen könnte.
Insofern möchte ich diesem Markt insgesamt lieber noch etwas fernbleiben, weil mir die Aussichten und das Potenzial des Marktes noch nicht definiert erscheint. Für spekulativere passive Investoren könnten sich daher grundsätzlich andere, risikoreichere Spezialisierungen mit größeren, etablierteren Märkten vielleicht besser eignen. Oder zumindest die Erkenntnis wichtig sein, dass ein solcher Wasserstoff-ETF vielleicht eher einen kleinen, wirklich sehr spekulativen Anteil im Depot einnehmen sollte.
Der Artikel Wasserstoff-ETF? Aus 3 Gründen lasse ich davon lieber die Finger ist zuerst erschienen auf The Motley Fool Deutschland.
Unsere Top-Aktie für das Jahr 2022
Es gibt ein Unternehmen, dessen Name zurzeit bei den Analysten von The Motley Fool sehr, sehr häufig fällt. Es ist für uns DIE Top-Investition für das Jahr 2022.
Du könntest ebenfalls davon profitieren. Dafür muss man zunächst alles über dieses einzigartige Unternehmen wissen. Deshalb haben wir jetzt einen kostenlosen Spezialreport zusammengestellt, der dieses Unternehmen detailliert vorstellt.
Klick hier, um diesen Bericht jetzt gratis herunterzuladen.
Vincent besitzt keine der erwähnten Aktien. The Motley Fool besitzt keine der erwähnten Aktien.
Motley Fool Deutschland 2021
Foto: Getty Images