Wirecard: 4,5 Milliarden Euro Börsenwert vernichtet – Vorstand holt zum Gegenschlag aus

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Es war das bestimmende Thema der vergangenen Woche in deutschen Leitindex. Mit zwei Artikeln zu angeblich auffälligen Zahlungen beim Spezialisten für Mobile-Payment in Singapur wurde die Aktie am Mittwoch und am Freitag auf Talfahrt geschickt. Auch ein erneutes Dementi von Wirecard konnte nicht verhindern, dass die Aktie am Ende des Tages erneut mit deutlichen Verlusten aus dem Handelstag ging. Freitag waren es etwas mehr als 25 Prozent.

„Irreführend und diffamierend“

Kurz nach der Veröffentlichung des zweiten Artikels auf der Internetseite der „Financial Times veröffentlichte Wiredcard folgende Stellungnahme:„Es handelt sich um eine weitere ungenaue, irreführende und diffamierende Medienberichterstattung von Dan McCrum (FT). Rajah & Tann Singapore LLP ist einer der vielen Rechtsberater von Wirecard und führt regelmäßig Compliance- und Governance-Beratungsarbeiten für Wirecard durch.Es ist unwahr, dass Rajah & Tann Singapore LLP jemals Feststellungen über ein wesentliches Fehlverhalten eines Wirecard-Mitarbeiters in Fragen der Rechnungslegung getroffen hat.Dem Top-Management von Wirecard wurde am 8. Mai 2018 keine Präsentation zu der angeblichen Angelegenheit vorgelegt.“

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4,5 Milliarden Börsenwert vernichtet

Wie bereits erwähnt, fand das umgehende Dementi von Wirecard kein großes Gehör bei den Anlegern. Die Aktie sackt nach dem Kurssturz von Mittwoch am Freitag erneut um ein Viertel ab und schloss bei 108,5 Euro. Damit büßte Wirecard seit Mittwoch etwa 4,5 Milliarden Euro an Börsenwert ein. Das Vertrauen der Anleger scheint erst einmal verspielt. Jetzt holt der Vorstand zum Gegenschlag aus.

Chart Wirecard – 1 Monat

Telefonkonferenz um 13 Uhr angesetzt

Da die schriftlichen Dementis die Anleger nicht beruhigen konnten, geht der Vorstand jetzt in die Offensive. Er hat für heute um 13 Uhr eine Telefonkonferenz zu den „Vorkommnissen am Kapitalmarkt“ angesetzt. Die Spannung steigt. Mit welchen Worten und Fakten wird sich die Führungsetage von Wirecard gegen die Vorwürfe der „Financial-Times-Artikel“ zur Wehr setzen?

Erste Stellungnahme

Vor der Telefonkonferenz und vor Börseneröffnung gibt es aber schon ein schriftliches Statement. „Im April 2018 habe ein Mitarbeiter in Singapur Bedenken wegen der Compliance. Gehabt. Die Vorwürfe seien aber laut interner Untersuchung unbegründet gewesen. Die Anwaltskanzlei Rajah & Tann konnte „keine schlüssigen Feststellungen“ aufdecken. Die Prüfung durch die Anwaltskanzlei stehe kurz vor dem Abschluss.“

Aktie vorbörslich stark gefragt

Nach dem Kurzsturz von Freitag liegt das Wertpapier vorbörslich bei Lang & Schwarz rund 15 Prozent im Plus.

Von Markus Weingran

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Foto: fizkes / shutterstock.com

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