Wirecard sorgt für Unsicherheit im DAX
Zum Handelsstart warteten Marktteilnehmer bereits auf die angekündigten Bilanzdaten bei der Wirecard AG. Dies war Thema am Morgen und zum DAX-Start. Bereits nach der ersten Handelsstunde nahm diese Thematik einen großen Raum in der Berichterstattung ein.
DAX-Anleger schauen auf Wirecard
Die DAX-Entwicklung geriet leicht in den Hintergrund. Erst einmal startete der prominenteste Deutsche Aktienindex ohne große Veränderung zum Vortag und schloss die kleine Kurslücke zum Vorabend im XETRA-Handel zügig.
Hier fehlte dann allerdings eine weitere Orientierung. Leicht gebannt warteten die Marktteilnehmer auf die überfälligen Daten zum Jahresabschluss. Diese wurden im Vorfeld bereits mehrfach verschoben und sind regulär bereits in der Vorbörse einsehbar.
Hier folgte die Überraschung. Wirecard konnte erneut keinen Jahresabschluss vorlegen und spricht von einem "gigantischen Betrug". Denn es gibt Unklarheiten in Milliardenhöhe. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft EY hat das Wirecard informiert, dass es über 1,9 Milliarden Euro auf Treuhandkonten keine ausreichenden Prüfungsnachweise gibt. In dieser Höhe entspricht dies rund einem Viertel der gesamten Bilanzsumme.
Daraufhin bracht der Kurs mit mehreren Handelsaussetzungen um zwei Drittel ein und hat am Nachmittag noch ein weiteres Tief bei 30 Euro vollzogen. Ein solcher Einbruch bei einer DAX-Aktie hat historische Dimensionen. Sehen Sie hierzu den Intraday-Chart:
Das Unternehmen selbst will Strafanzeige gegen Unbekannt erstatten und sieht sich als Opfer eines "gigantischen Betrugs".
In Richtung des Unternehmens selbst bleibt jedoch mindestens ein Fragezeichen zurück. Denn Wirecard hatte ursprünglich den Geschäftsabschluss am 8. April zur Veröffentlichung angemeldet und dann auf den 30. April verschoben. Im weiteren Verlauf wurde auch dieser Termin verschoben, auf den 4. Juni. Seitdem warten ANleger und Analysten auf das Zahlenwerk, ebenso wie die Finanzaufsichtsbehörde Bafin. Sie zeigte den DAX-Konzern wegen des Verdachts der Marktmanipulation jüngst an.
Wie wir dies in der Vorbörse als Erwartungshaltung besprachen, können Sie hier noch einmal nachvollziehen:
Im DAX selbst wurde ein zwischenzeitlicher Versuch über 12.430 und damit über die Hochs der vergangenen Tage zu steigen bei 12.483 Punkten wieder eingebremst. Damit konnte kein nachhaltiger Ausbruch auf der Oberseite erfolgen und die Ereignisse um Wirecard traten wieder in den Vordergrund.
Am Nachmittag notierten wir mit 12.189 Punkten auf einem neuen Tagestief, von dem wir uns am Ende jedoch wieder erholen konnten und recht genau in der Mitte der Tages-Bandbreite schließen.
So schloss der XETRA-Handel mit einem Minus von 100 Punkten und hinterließ folgenden Intraday-Chart:
Die entsprechenden Parameter finden Sie hier vor:
Eröffnung | 12.347,49PKT |
Tageshoch | 12.483,84PKT |
Tagestief | 12.189,67PKT |
Vortageskurs | 12.382,14PKT |
Wie entwickelten sich andere Einzelwerte neben Wirecard?
Gewinner und Verlierer im DAX
Den Verlierer im DAX stellten wir bereits vor, dahinter folgte erneut die Lufthansa. Hier wird noch immer über das Thema Personalabbau versus Staatshilfen diskutiert.
Die Gewinnerliste führte Covestro an. Hier wirkt die aktuelle Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs hat. Dort wurde die Einstufung von "Buy" mit einem Kursziel von 41 Euro belassen. Vor allem Nachhaltigkeitsthemen sollten hierbei der weitere Kurstreiber sein.
Das gesamte DAX-Ranking schaut wie folgt aus:
Mittelfristiger Blick auf den DAX-Chart
Erneut keine richtungsweisende Veränderung in der Tageskerze sorgten dafür, dass der DAX weiterhin in seiner recht engen Bandbreite blieb. Die 12.430 und die 12.130 aus dieser Handelswoche sieht man daher weiterhin deutlich als Begrenzungen:
Gerne bereiten wir im nächsten Marktgespräch die ersten Ideen und Meldungen für Sie auf.
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