Das Wichtigste zum Depot bei Flatex in Kürze
- ist ein Pionier beim Handel zum Fixkostenpreis, also unabhängig von der Höhe einer Order
- bietet eine App mit zwei getrennten Ansichten für Laien und Profis
- hatte 2024 ein bisschen Stress mit der deutschen Bankenaufsicht
- *) hier kannst du ein Depot bei Flatex eröffnen
Hinweis: onvista arbeitet mit dem hier vorgestellten Broker zusammen und erhält von diesem eine Vergütung, wenn du über die Handeln-Funktion auf onvista Wertpapiere über diesen Broker handelst. onvista wird außerdem vergütet, wenn du über den Link hinter dem *) ein Depot bei dem betreffenden Broker eröffnest ("Affiliate-Link"). Für den nachfolgenden Text hat onvista ein externes Journalistenbüro beauftragt und keinen Einfluss auf den redaktionellen Inhalt des Textes genommen.
Den Onlinebroker Flatex gibt es bereits seit dem Jahr 2006. Damit ist Flatex deutlich länger am Markt als die meisten Neobroker, die erst einige Jahre später die Depot-Landschaft mit ihrer günstigen Gebührenstruktur umkrempeln sollten.
Flatex ist wiederum jünger als die Onlinedepots, die Online- und Direktbanken als Finanzdienstleister mit Vollsortiment schon früher angeboten haben.
Zu wem gehört Flatex?
Flatex ist ein börsennotiertes deutsches Unternehmen, dessen Aktien mehrheitlich im Streubesitz liegen. Über die Flatexdegiro Bank AG besitz Flatex eine eigene Vollbanklizenz. Kundeneinlagen bei der Bank sind durch die gesetzliche Einlagensicherung in einer Höhe von bis zu 100.000 Euro geschützt. Die Bank ist in der Unternehmensdatenbank der deutschen Finanzaufsicht Bafin gelistet und über diese reguliert.
Für welche Wertpapiere kann ich bei Flatex einen Sparplan einrichten?
Flatex bietet Kunden nach eigenen Angaben eine Auswahl von über 15.000 Einzelaktien und 35.000 Anleihen. Zudem stehen rund 5.000 Sparpläne auf Fonds und ETFs zur Verfügung, alle 1.500 verfügbaren ETFs sind dabei sparplanfähig.
Zudem sind gut 2,1 Millionen Zertifikate und Hebelprodukte bei 17 außerbörslichen Emittenten handelbar. Kunden müssen je Einzelorder mindestens eine Aktie oder einen Fonds- oder ETF-Anteil kaufen. Die Mindestsumme für Sparpläne beträgt 25 Euro.
Bei Flatex kannst du auf mehrere Handelsplätze zurückgreifen. Dazu gehören alle deutschen Parkettbörsen, die elektronischen Börsen Xetra und Euwax in Stuttgart sowie die Handelsplätze Tradegate Exchange, Gettex, Lang & Schwarz Exchange und Quotrix. Das ist insbesondere im Vergleich mit Neobrokern wie Finanzen.net Zero hervorzuheben.
Wie hoch sind die Depotgebühren bei Flatex?
Das Depot ist kostenlos.
Was kostet eine Order bei Flatex?
Wie auch bei den jungen Neobrokern üblich, erhebt Flatex keine volumenabhängigen Ordergebühren, sondern nimmt Fixpreise – auf dieses bei der Unternehmensgründung neue Konzept verweise auch der Name Flatex, der für eine Ausführung (Execution) zum festen Preis (Flat) steht.
| Broker | Depotgebühren | Ordergebühren | Sparpläne ab... | handelbare Wertpapiere (Auswahl) |
|---|---|---|---|---|
| *) comdirect | 1,95 €/ Monat; bei mindestens 2 Trades/Quartal oder 700 € Geldeingang/Monat entfallen die Gebühren | 4,90 € + 0,25 % des Ordervolumens, mind. 9,90 €, max. 59,90 € | 1 € | 14.000 Aktien, 60.000 Anleihen, 30.000 Fonds, 2.000 ETFs, über 1 Million Zertifikate |
| *) Consorsbank | 0 € | 4,90 € + 0,25 % des Ordervolumens; mind. 9,95 €, max. 69 € | 10 € | 48.000 Aktien, 43.800 Anleihen, 5.100 Fonds, 2.750 ETFs, über 1,7 Millionen Zertifikate |
| *) Finanzen.net Zero | 0 € | bis 500 € Ordervolumen: 1 €. Sonst: 0 € | 1 € | 8.000 Aktien, 2.000 ETFs, 33 Kryptowährungen, Optionsscheine, Zertifikate. Einziger Handelsplatz: Gettex |
| *) Flatex | 0 € | 5,90 €; Zertifikate und Optionsscheine ab 1.000 € Ordervolumen 15,90 €; außerbörslich ab 0 € | 25 € | 15.000 Aktien, 35.000 Anleihen, 4.700 ETFs, 2,1 Millionen Zertifikate & Hebelprodukte |
| *) Justtrade | 0 € | 0 bis 2 € im außerbörslichen Zertifikate-Handel, dort 500 € Mindestorder | 25 € | 9.000 Aktien, 1.800 ETFs, ETCs und ETPs, 1,2 Millionen Zertifikate und Optionsscheine, 27 Kryptowährungen |
Hinweis: Für Neukunden bieten die Broker wechselnde Rabatte an, die mehrere Jahre laufen können. Quelle: Broker, eigene Recherche; Stand: Oktober 2024
Die Fixkosten sind allerdings höher als bei den günstigsten Wettbewerben. Sie liegen bei 5,90 Euro je Order. Beim Börsenhandel kommen je nach Handelsplatz noch zwei Euro sogenannte Fremdkostenpauschale dazu. Zeitweise gilt für Neukunden eine reduzierte Order-Gebühr von 1,90 Euro für ein Jahr – zuzüglich möglicher weiterer Kosten wie Fremdkosten und Spreads. Das Ausführen von Sparplänen ist bei Flatex kostenlos.
Als Onlinebroker ist der Anbieter damit günstiger als die Online-Angebote vieler Banken mit Vollsortiment. Mit den Konditionen mancher Neobroker kann er aber nicht ganz mithalten - außer vielleicht beim Neukundenangebot. Dafür ist die Produktpalette mit Blick auf Aktien, Anleihen und ETFs größer als bei vielen Neobrokern.
Alle Brokerportraits im Überblick
Beim Zertifikate-Handel stuft Flatex die Gebühren ab. Sie sinken ab einem Ordervolumen von 500 Euro. Je nach Emittenten, die Flatex in Platin-, Gold- und Silber-Partner einteilt, kann die Order günstiger oder auch kostenlos sein. Der einzige Platin-Partner ist derzeit allerdings J.P. Morgan. Dort ist ab einem Volumen von 500 Euro bereits eine kostenfreie Order möglich. Bei einigen Partnern sinken die Ordergebühren nicht, sondern steigen ab einem Ordervolumen von über 1.000 Euro sogar auf 15,90 Euro.
Wie gut ist die App von Flatex?
Die App von Flatex weist hinsichtlich Nutzerfreundlichkeit eine Besonderheit auf. Denn hier kannst du zwischen unterschiedlichen Ansichten wechseln: Über die Plattform „next“ steht eine klassische App-Oberfläche für schnelles Traden zur Verfügung. Vermisst du dort Funktionen, kannst du in die Ansicht „classic“ wechseln und findest dann alle Funktionen, die auch über die Webseite verfügbar sind. Das dürfte dir entgegenkommen, wenn du dich am Computer-Bildschirm wohler fühlst als mit einer abgespeckten Trading-App.
Nutzer der App kritisieren indes immer wieder die unübersichtliche Darstellung und monieren auch teils veraltete oder fehlerhafte Kursdarstellungen. Allerdings erreicht die App in den Stores von Appel und Google insgesamt hohe Bewertungen. Viele Nutzer nehmen zudem zusätzlich gern die Webseite und Desktop-Ansicht in Anspruch.
Was hat es mit der Bafin-Strafe für Flatex auf sich?
2023 war es bei Flatex unruhig: Nach einer Sonderprüfung der deutschen Bankenaufsicht Bafin musste der Onlinebroker eine Geldstrafe in Höhe von 1,05 Millionen Euro zahlen. Das Unternehmen habe gegen „bankaufsichtsrechtliche Bestimmungen“ verstoßen, teilte die Bafin mit.
Im April 2024 trat dann der Vorstandschef Frank Niehage zurück. Dem vorausgegangen war öffentliche Kritik des Gründers und Großaktionärs Bernd Förtsch, der auch im Aufsichtsrat sitzt, an der Entwicklung des Unternehmens. Förtsch hatte angekündigt, bei der Hauptversammlung im Juni gegen eine Entlastung Niehages sowie des Aufsichtsratsvorsitzenden Martin Korbmacher zu stimmen.
Die öffentlichen Kontroverse hat kurzfristig auch Turbulenzen beim Aktienkurs des börsennotierten Unternehmens gesorgt (siehe Chart oben). Mittlerweile ist Ruhe zurückgekehrt: Im Oktober 2024 hat Oliver Behrens als neuer Vorstandsvorsitzender angefangen. Er hatte zuvor das Deutschland-Geschäft der US-Bank Morgan Stanley verantwortet. Für Broker-Kunden sind aus all dem vorerst keine Konsequenzen zu befürchten. Einlagen bis 100.000 Euro sind über die deutsche gesetzliche Einlagensicherung in jedem Fall abgesichert.
Fazit zu Flatex als Broker
Wenn dir bei deinem Broker zusätzlich die Web-Ansicht und der deutsche Standort des Finanzinstituts wichtig sind, ist Flatex eine Adresse für dich. Ebenso, wenn du dich bei Namensaktien ins jeweilige Aktienregister eintragen lassen möchtest. Das geht mit Einzelaktien-Investments über Flatex sowohl im In- wie im Ausland, was unter den Online-Brokern eine Ausnahme darstellt.
Der Vorteil solcher Einträge ist für Privatanleger ist allerdings überschaubar – außer beispielsweise bei Sachdividenden, wie dem Schlafanzug von Calida oder dem sagenumwobenen Schokoladenkoffer, den Lindt regelmäßig an die in der Schweiz eingetragenen Aktionäre verschickt.
Die Ordergebühren sind im Vergleich zu anderen Brokern hoch. Die Gebühren könnten vielleicht aber au Dauer sinken – darauf deuten jedenfalls die sich stetig verlängernden Neukunden-Angebote und andere Aktionen mit weitaus günstigeren Ordergebühren hin. Sollte Flatex also dein Favorit, aber aktuell noch zu teuer sein, lohnt es sich, die Preispolitik des Unternehmens im Auge zu behalten.