Plug Power Aktie: Kurs rauscht mal wieder ab - steht Bidens Klima- und Wirtschaftspaket auf der Kippe
Es ist ein Zitat, dass heute in Amerika die Runde macht, setzt fast alle Aktien aus dem Bereich regenerative Energien unter Druck. Während Papiere aus der Solarbranche, wie zum Beispiel Sunrun, zwischen 4 und 8 Prozent verlieren, trifft es den Kurs von Plug Power noch kräftiger. Er liegt weit über 10 Prozent im Minus. Senator Joe Manchin, wie Biden ebenfalls Demokraten, soll nachmehreren Medienberichten ein wichtiges Investitionspaket der US-Präsidenten nicht mittragen wollen, wenn es neue Ausgaben für den Kampf gegen den Klimawandel oder Steuererhöhungen für Wohlhabende und Unternehmen enthält.
Steht Bidens Klima- und Wirtschaftspaket auf der Kippe?
Wenige Monate vor den US-Kongresswahlen ist ein Kernvorhaben von Präsident Joe Biden erneut gefährdet. Damit sollen Ausgaben für den Kampf gegen den Klimawandel und Steuererhöhungen für Wohlhabende und Unternehmen durchgesetzt werden. Im Senat ist Biden aufgrund einer hauchdünnen Mehrheit auf die Stimmen aller Demokraten angewiesen. Sollte Manchin ihm die Gefolgschaft bei dem Paket verweigern, dann könnte es nicht durch die US-Kammern kommen.
Manchin relativiert seine Aussagen im Radio
Man müsse nun erstmal die Inflationsrate für Juli abwarten, sagte der US_Senator Freitag einem örtlichen Radiosender. "Ich werde nichts machen, das zu weit geht und noch mehr Probleme verursacht", so Manchin. US-Medien hatten am Donnerstagabend berichtet, Manchin habe der Parteiführung nach monatelangen Verhandlungen mitgeteilt, dass er das Paket nicht mittragen wolle. Das wies Manchin nun zurück.
Es ist noch nichts entschieden
Man habe in den vergangenen Monaten "gute Gespräche" geführt. Er habe den Mehrheitsführer im US-Senat, Chuck Schumer, gebeten, sich erstmal weitere Daten zur Inflation und die nächste Entscheidung der Fed zum Leitzins Ende Juli anzuschauen. Dann könne man eine Entscheidung darüber treffen, was machbar sei. "Er hat das als nein aufgefasst, denke ich", sagte Manchin. Er warf seinen demokratischen Kollegen außerdem vor, ihn öffentlich unter Druck setzen zu wollen.
Wo Kohle noch etwas zählt
Der Senator kommt aus dem Bundesstaat West Virginia, der zu den größten Kohleproduzenten des Landes zählt. Er selbst ist dem Kohle-Sektor verbunden und erzielt Nebeneinkünfte durch Dividenden eines Kohleunternehmens, das er einst gründete und dann an seinen Sohn übergab. Manchin hatte bereits im vergangenen Jahr eine ambitioniertere, billionenschwere Version von Bidens Vorhaben blockiert.
Der ursprüngliche Entwurf sah unter anderem vor, Familien steuerlich zu entlasten und Gesundheitsleistungen auszubauen. Mehr als 500 Milliarden Dollar waren zudem für den Kampf gegen die Klimakrise eingeplant, darunter Investitionen in erneuerbare Energien. In den vergangenen Monaten hätten die Demokraten ihre Ambitionen deutlich heruntergeschraubt, um Manchins Unterstützung zu gewinnen, schrieb die "New York Times".
Sauber geht auch mit Öl und Kohle?
Manchin betonte nun, er wolle sich für saubere Technologien in der Klimapolitik einsetzen. Man müsse mehr fossile Brennstoffe produzieren, die sauberer seien als alle anderen auf der Welt, und so die schmutzigen fossilen Brennstoffe ersetzen, schilderte er seine Pläne. Angesichts der hohen Inflation sei es wichtig, die Bedürfnisse der Menschen im Land im Blick zu behalten. In den USA ist die Teuerungsrate zuletzt auf 9,1 Prozent gestiegen und damit so stark wie seit Dezember 1981 nicht mehr.
Paket muss noch vor November durchgeboxt werden
Aufgrund von Umfragewerten halten Experten es für wahrscheinlich, dass die Demokraten bei den anstehenden Kongresswahlen im November ihre Mehrheit in einer oder beiden Kammern verlieren werden. Dann könnten sie ihr Investitionspaket nicht mehr gegen den Widerstand der Republikaner durchsetzen.
Aktie von Plug Power bleibt ein heißes Eisen
Die heutige Reaktion zeigt, dass die Anleger bei den Papieren des Wasserstoffspezialisten weiterhin sehr sensibel sind. Solange die Zahlen von Plug Power auch nicht andeuten, dass man auf dem Weg in die Profitabilität ist, dürfte die Aktie auch sehr volatil bleiben. Plug Power ist sicherlich sehr gut aufgestellt und hat sehr clever expandiert, doch langsam wollen die Anleger mehr sehen, als nur steigenden Umsatz, volle Auftragsbücher und steigende Verluste. Letzteres muss sich ändern, dann könnte die Aktie sicherlich deutlich höher stehen.
Anleger, die die Nerven besitzen eine solch hohe Volatilität auszuhalten, für die ist der heutige Rücksetzer eher ein Chane. Viele kleinere Wasserstoffplayer, die noch keinen großen Partner an ihrer Seite haben, werden es in Zukunft sehr schwer haben. Plug Power gehört nicht dazu und das Wasserstoff in der Zukunft eine große Rolle spielen wird, dass ist unbestritten.
Also, mutige Anleger vor!
onvista Mahlzeit: Zwischenerholung zum Ausstieg nutzen? - Pinterest, Novavax, VW und bei Varta sollten die Anleger die Beine in die Hand nehmen
Mit Material von dpa-AFX