Aktien Wien Schluss: Leichte Kursgewinne - OMV-Aktie nach Zahlenvorlage schwach
WIEN (dpa-AFX) - Der Wiener Aktienmarkt hat am Donnerstag den Handel leicht im Plus beendet. Der Leitindex ATX legte um 0,22 Prozent auf 3385,65 Punkte zu. An den europäischen Leitbörsen herrschten deutlichere Zuwächse vor. Gebremst wurde der ATX von den Abschlägen der Schwergewichte Raiffeisen Bank International (RBI) und OMV .
Thema des Tages an den Finanzmärkten war die EZB-Leitzinsentscheidung. Mit der fünften Zinserhöhung in Folge stemmen sich die Euro-Währungshüter gegen die nach wie vor hohe Teuerung. Die Europäische Zentralbank (EZB) hebt den Leitzins im Euroraum wie erwartet erneut um 0,50 Prozentpunkte auf nun 3,0 Prozent an. Für die nächste geldpolitische Sitzung am 16. März ist bereits eine weitere Zinserhöhung im selben Ausmaß in Aussicht gestellt.
Die RBI-Titel verbilligten sich um 2,2 Prozent. Beim Branchenkollegen Erste Group gab es ein Plus von 2,5 Prozent. Die OMV-Aktien haben auf die Vorlage von Geschäftszahlen mit starken Kursabschlägen von 4,7 Prozent reagiert.
Der Öl-, Gas- und Chemiekonzern hatte Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr 2022 präsentiert. Die Analysten der Erste Group bewerteten die Ergebnisse für das 4. Quartal als enttäuschend und unter den Markterwartungen. Die Zufallsgewinnsteuer und der Preisdeckel in Rumänien, niedrigere Gewinne im Chemiebereich und Lagerbewertungen wurden von den Experten dafür verantwortlich gemacht, dass die Ergebnisse unter den Prognosen ausgefallen seien.
Am Berichtstag wurden Aktien aus der Ölbranche europaweit gemieden. Die Aktie des niederösterreichischen Ölfeldausrüsters Schoeller-Bleckman fiel um 4,1 Prozent. Auch die Rohölpreise gaben nach den deutlichen Vortagesverlusten weiter klar nach.
Die AT&S-Papiere legten hingegen nach Zahlen um deutliche 5,2 Prozent zu. Europaweit standen die Technologiewerte in der Gunst der Anleger weit oben, nachdem die Nasdaq im Verlauf erneut sehr stark tendiert hatte. Am Vortag waren die Titel des Leiterplattenherstellers noch um fast acht Prozent abgerutscht, nachdem der Konzern die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2022/23 gesenkt hatte. Das steirische Unternehmen hat in den ersten drei Quartalen des Geschäftsjahres 2022/23 einen deutlich höheren Gewinn eingefahren, wurde nun am Donnerstag bekannt.
Palfinger kletterten um 1,8 Prozent auf 28,70 Euro. Die Deutsche Bank-Analysten haben ihr Kursziel für die Aktien des Salzburger Kranherstellers von 38 auf 40 Euro erhöht. Die Kaufempfehlung "Buy" wurde gleichzeitig bestätigt.
Eine auffällige Kursbewegung gab es zudem bei Lenzing. Die Papiere des Faserherstellers gewannen 5,4 Prozent. Die Porr-Aktie schwächte sich im selben Ausmaß um 5,4 Prozent ab. Wienerberger kletterten um drei Prozent hoch./ste/spa/APA/jha