Exportkontrollen für Gallium und Germanium treiben Preise

Reuters · Uhr
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Peking (Reuters) - Die am Dienstag in Kraft getretenen chinesischen Exportkontrollen für Gallium und Germanium haben die Preise der für Elektroautos, Computerchips und Solar-Anlagen wichtigen Rohstoffe schon im Vorfeld kräftig anziehen lassen.

Der Preis für Gallium stieg vergangene Woche in Rotterdam um mehr als 40 Prozent auf 370 Dollar pro Kilogramm, im Vergleich zu 258 Dollar Ende Juni. Nach Angaben des Branchenverbands "China Nonferrous Metals Industry Association" kletterte zudem der Preis für Germanium um rund neun Prozent auf 1.473 Dollar pro Kilo, von 1350 Dollar Ende Juni.

Seit Dienstag gelten die von China Anfang Juli angekündigten Exportkontrollen für die beiden Materialien. Exportfirmen müssen nach den Vorgaben des chinesischen Handelsministeriums nun Exportlizenzen für acht Gallium- und sechs Germaniumprodukten beantragen, wenn diese auch für militärische Anwendungen eingesetzt werden könnten. Anträge konnten erst ab dem 1. August eingereicht werden, sagten vier Händler. In der Regel dauere es etwa zwei Monate, die Lizenzen zu erhalten, erläuterten sie. Noch sei unklar, wie viele Lizenzen ausgestellt würden oder ob ihre Anzahl begrenzt sei. Das Handelsministerium reagierte nicht sofort auf eine Anfrage von Reuters.

In den Monaten, in denen die Unternehmen nun auf die Erteilung der Lizenzen warteten, würden die Preise für Gallium und Germanium voraussichtlich weiter steigen, sagte Willis Thomas von der Beratungsfirma CRU. In der Zwischenzeit müssten Lagerbestände außerhalb Chinas erschlossen werden. Diese könnten zwei bis drei Monate reichen.

China ist der weltgrößte Hersteller von Gallium und Germanium und hatte mit den Exportkontrollen auf Beschränkungen der USA von Halbleiter-Exporten reagiert. Gallium fällt allerdings auch als Nebenprodukt bei der Aluminium-Produktion ab - grundsätzlich ist die Produktion damit auch in Aluminiumwerken anderswo möglich. Weltweit suchen Unternehmen wegen der sich hochschaukelnden Konfrontation zwischen der Volksrepublik und den USA eine Reihe wichtiger Materialien alternative Bezugsquellen, um ihre Abhängigkeit von China zu verringern.

(Bericht von Andrew Hayley, geschrieben von Stefanie Geiger, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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