Aktien Europa: Träge vor US-Inflationsdaten - EuroStoxx auf Hoch seit 2007
PARIS/LONDON (dpa-AFX) - An Europas wichtigsten Aktienmärkten hat sich am Dienstag vor der Bekanntgabe frischer US-Inflationsdaten nicht viel getan. Der EuroStoxx 50 erklomm am Vormittag ein weiteres Hoch seit mehr als 16 Jahren, notierte zuletzt aber nur noch 0,03 Prozent höher bei 4541,57 Punkten. Der französische Cac 40 gewann 0,05 Prozent auf 7554,99 Zähler. Der britische FTSE 100 legte um 0,29 Prozent auf 7566,98 Punkte zu.
Die Märkte warten nun auf die US-Verbraucherpreise am Nachmittag sowie auf die in dieser Woche anstehenden Sitzungen der US-Notenbank Fed, der Europäischen Zentralbank und der Bank of England. Anleger erhoffen sich davon weitere Hinweise auf die Wahrscheinlichkeit von Zinssenkungen im kommenden Jahr.
Aus Branchensicht stehen am Dienstag die Papiere der britischen Telekomkonzerne BT Group und Vodafone mit Verlusten von 3,1 beziehungsweise 1,5 Prozent unter Druck. Sie drückten auch den Stoxx Europe 600 Telecommunications als schwächsten europäischen Sektorindex ins Minus. Grund dafür ist die Nachricht, dass die britische Regulierungsbehörde Ofcom den dort aktiven Mobilfunk- und Breitband-Anbietern verbieten will, die Preise für Kunden während der Vertragslaufzeit auf der Grundlage von Inflationsdaten zu erhöhen.
Der Telekomausrüster Nokia senkte nach dem Verlust eines Schlüsselauftrags in den USA seine Mittelfristziele. Das Geschäft mit 5G-Netzen dürfte zudem in den kommenden zwei Jahren vor Schwierigkeiten stehen, teilten die Finnen am Dienstag mit. So erwartet Nokia eine vergleichbare operative Marge bis 2026 bei "mindestens 13 Prozent", das ist ein Prozentpunkt weniger als zuvor in Aussicht gestellt. Die Nokia-Titel erholten sich von den anfänglich deutlichen Verlusten und notieren mittlerweile als Spitzenreiter im EuroStoxx 50 1,1 Prozent im Plus.
Die Renault-Papiere reagierten zuletzt kaum auf die Nachricht, dass sich der Autobauer von einem Teil seiner Anteile an Nissan trennt. Aktien im Wert von bis zu 765 Millionen Euro und damit rund 5 Prozent des Nissan-Grundkapitals sollen an den japanischen Autokonzern veräußert werden. Laut einer neuen Allianzvereinigung soll die Kapitalbeteiligung der Franzosen an den Japanern von gut 43 auf 15 Prozent verringert werden - so viel hält Nissan auch an Renault.
Die Anteilsscheine von Telefonica sehen dagegen mit minus 5,4 Prozent nur rein optisch so schlecht aus, denn sie werden mit einem Dividendenabschlag gehandelt./edh/stk