Umfrage zeigt Hoffnung in der Chemie
Konjunktur
München (dpa) - Die chemische Industrie in Deutschland schöpft wieder Hoffnung. Das vom Münchner Ifo-Institut erhobene Geschäftsklima für die Branche ist im Oktober um fast 10 Punkte nach oben gesprungen und liegt nun nur noch 3,1 Punkte im Minus. Vor allem die Aussichten verbesserten sich: von minus 15,9 auf plus 4,7 Punkte.
«Die Unternehmen in der Chemie setzen ihre Hoffnungen auf das Strompreispaket der Bundesregierung», sagt Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. Die Maßnahme, die Unternehmen entlasten und ihre Wettbewerbsfähigkeit stärken soll, werde von der Chemieindustrie positiv aufgenommen. Allerdings leide die Chemie weiter unter der Schwäche des produzierenden Gewerbes und einer gedämpften Nachfrage. Ihre aktuelle Lage schätzen die befragten Betriebe mit minus 10,6 Punkten dementsprechend sogar minimal schlechter ein als vor einem Monat.
Das zeigt sich auch in den Details der Umfrage: Laut Ifo ist der Auftragsbestand erneut zurückgegangen und die Kapazitätsauslastung auf den niedrigsten Wert seit 2009 gefallen. Auch ihre Erträge bewerteten die Unternehmen zunehmend kritisch. Finanzierungsengpässe haben zugenommen und hemmen die Investitionsbereitschaft. Vor diesem Hintergrund lobt Wolf: «Es ist richtig, die Unternehmen der Chemie jetzt zu entlasten, um die Produktionskapazitäten über die Konjunkturkrise hinweg in Deutschland zu erhalten.»