Dax kann Anfangsgewinne nicht halten - Renk verliert vier Prozent
Der Dax hat am Montag seine Erholung fortgesetzt. Nach einem starken Start behauptete der deutsche Leitindex allerdings nur ein Plus von 0,37 Prozent auf 19.394,84 Punkte. Damit steuert er auf den dritten Gewinntag in Folge zu.
Als Kursstütze erwiesen sich die überwiegend guten internationalen Vorgaben."Die große Frage ist jetzt, ob es sich hier um eine Verschnaufpause, eine Stabilisierung oder gar eine Trendwende nach oben handelt", schrieb Thomas Altmann, Leiter des Portfoliomanagements beim Vermögensverwalter QC Partners. Er erinnerte daran, dass der Dax in der vergangenen Woche erstmals nach vier negativen Wochen wieder einen Gewinn verbucht hatte.
Noch hat der Index seiner Meinung nach genug Zeit, den Monatsgewinn von aktuell 1,7 Prozent auszubauen. "Denn an sich genießt der November den Ruf als Monat der Weihnachtsrally", betonte Altmann.
Trump-Nominierung gibt Rückenwind
Zudem komme die Nominierung von Scott Bessent als US-Finanzminister durch den künftigen Präsidenten Donald Trump an den Börsen gut an, da sie einen schnellen Anstieg der amerikanischen Staatsverschuldung etwas unwahrscheinlicher mache.
In jüngsten öffentlichen Kommentaren habe Bessent einen gemäßigten Ton in Bezug auf Zölle und den US-Dollar angestimmt, heißt es in einem Kommentar der Schweizer Großbank UBS. Das charttechnische Bild spricht ebenfalls für weitere Dax-Gewinne. Denn dank seines starken Wochenausklangs notiert der Dax inzwischen wieder oberhalb der 21- und 50-Tage-Linien, die als Indikatoren für den kurz- bis mittelfristigen Trend gelten.
Unicredit mit Übernahme in Italien?
Unternehmensseitig war die Nachrichtenlage am deutschen Markt zunächst übersichtlich. Die schon zuletzt mit der Branche schwachen Aktien der Commerzbank verloren am Dax-Ende weitere 5,5 Prozent, nachdem die italienische Kaufinteressentin Unicredit eine Übernahmeofferte für die heimische Konkurrentin Banco BPM vorgelegt hatte.
Unicredit betonte zwar, diese Offerte sei unabhängig vom Interesse an der Commerzbank. Doch einem Händler zufolge "scheint es, als habe die Unicredit gerade wichtigere Dinge zu tun, als sich mit dem deutschen Gesetzgeber herumzuschlagen". Er verwies auf in Medienberichten zitierte Aussagen von Finanzminister Jörg Kukies, wonach dieser wegen des Widerstands der Bundesregierung nicht erwarte, dass die Italiener an ihren Commerzbank-Plänen festhielten. Auch die Commerzbank selbst wehrt sich gegen eine Übernahme.
Mit minus 0,3 Prozent nur mäßig unter Druck standen die Papiere von DHL. Ein im Auftrag des Postdienstleisters in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug war am frühen Morgen in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius abgestürzt. Dies sei zwar tragisch, sollte aber kein größeres Unternehmensthema werden, hieß es am Markt. Allerdings war Ende Ende August bekannt geworden, dass deutsche Sicherheitsbehörden vor "unkonventionellen Brandsätzen" warnen, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden.
Führungswechsel bei Renk
Renk-Titel büßten nach der Ankündigung eines Führungswechsels als Schlusslicht im Nebenwerte-Index SDax vier Prozent ein. Der Aufsichtsrat habe dem Wunsch der Vorstandsvorsitzenden Susanne Wiegand entsprochen, ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 aus persönlichen Gründen zu beenden, teilte der Panzergetriebe-Hersteller mit. Als Nachfolger habe das Gremium das Vorstandsmitglied Alexander Sagel mit Wirkung zum 1. Februar 2025 zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Sagel war im Vorstand bisher für das operative Geschäft zuständig. Ein Börsianer sprach von einer Überraschung, welche trotz der schon geregelten Nachfolge für Unsicherheit sorgen könnte. (mit Material von dpa-AFX)