Dax mit neuem Rekord – Siemens mit neuem Rekordhoch – Douglas: Aktie kommt Rekordtief näher
Die Aussicht auf Gespräche über eine Friedenslösung für die Ukraine hat die Rekordrally des Dax am Donnerstag kräftig befeuert. Der deutsche Leitindex riss gleich mehrere 100er-Marken, indem er erstmals über 22.400 Punkte sprang. Zuletzt stand dann ein Plus von 0,8 Prozent auf 22.335 Punkte auf der Kurstafel.
US-Präsident Trump telefonierte mit Kremlchef Putin und vereinbarte Verhandlungen über ein Ende des Krieges in der Ukraine. Gleichzeitig legte Trumps Regierung erstmals öffentlich dar, wie sie sich einen Deal für ein Kriegsende vorstellt - und zwar an mehreren Stellen ganz im Sinne Moskaus.
Siemens: Aktie erreicht neues Rekordhoch – Auftragslage glänzend
Nach dem kleinen Rückschlag zur Wochenmitte setzen Siemens am Donnerstag ihre Rekordjagd wohl fort. Die Aktie startet mit 227,50 Euro bei einem neuen Rekordhoch. Nach gut einer Stunde Handel liegt die Aktie immer noch mit über 4,3 Prozent im Plus bei über 220 Euro.
Gelobt wurde in ersten Reaktion vor allem die Auftragslage. Jefferies-Experte Simon Toennessen sprach von einem Order-Comeback im Bereich Automatisierung. Akash Gupta von JPMorgan wies darauf hin, dass die Book-to-bill-Ratio, also das Verhältnis zwischen Auftragseingang und Umsatz, im Segment Digital Industries erstmals seit zwei Jahren wieder über 1 liege. Damit überstieg also das Volumen der Neuaufträge die verbuchten Erlöse.
Douglas: Aktie rutscht auf Rekordtief zu – Maue Aussichten
Nach mauen Gewinnsignalen für das Gesamtjahr ist die Douglas-Aktie am Donnerstagmorgen in Richtung ihres Rekordtiefs bei 16,78 Euro gefallen. Die Papiere der Parfümeriekette verloren fast 16 Prozent auf 17,27 Euro. Die Zahlen zeigten, dass der für 2025 erwartete Abschwung im Bereich Luxusschönheitspflege sehr schnell gekommen sei, kommentierte Jefferies-Expertin Molly Wylenzek mit Blick auf das enttäuschende erste Geschäftsquartal. Bisher sei Europa hier noch der Lichtblick im schwachen globalen Umfeld gewesen.
Beim bereinigten operativen Ergebnis (ber Ebitda) erwartet das Management für dsa Gesamtjahr nun nur noch das untere Ende der bislang kommunizierten Spanne von 855 bis 885 Millionen Euro.
Unilever besser als gedacht –milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt
Der Konsumgüterkonzern Unilever hat 2024 dank eines Endspurtes etwas besser abgeschlossen als gedacht. So stieg der Umsatz im letzten Quartal organisch - sprich währungs- und portfoliobereinigt - um vier Prozent auf 14,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen am Donnerstag in London mitteilte. Aufs Gesamtjahr gesehen steigerte der Konzern mit Marken wie Knorr, Dove und Domestos den bereinigten operativen Gewinn um 12,6 Prozent auf 11,2 Milliarden Euro. Sowohl beim organischen Umsatzplus als auch beim operativen Gewinn übertraf Unilever die durchschnittlichen Analystenerwartungen leicht.
Für das laufende Jahr rechnet Konzernchef Hein Schumacher mit einem organischen Umsatzplus von drei bis fünf Prozent. Analysten haben im Schnitt in etwa einen Wert in der Mitte der Spanne auf dem Zettel. Dabei dürfte Unilever gemäßigter ins neue Jahr starten und erst im weiteren Verlauf dank Preiserhöhungen das Wachstum beschleunigen. Schumacher versprach ein ausgewogeneres Verhältnis der Absatzmengen zu den aufgerufenen Preisen.
Zudem kündigte Unilever einen milliardenschweren Aktienrückkauf an. Ab dem heutigen Donnerstag sollen dafür bis zu 1,5 Milliarden Euro in die Hand genommen werden.
Britische Wirtschaft wächst überraschend
Die britische Wirtschaft ist Ende des vergangenen Jahres überraschend gewachsen. Im vierten Quartal sei das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,1 Prozent gestiegen, wie das Statistikamt ONS am Donnerstag in London nach einer ersten Schätzung mitteilte. Analysten hatten für die Monate Oktober bis Ende Dezember hingegen im Schnitt mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 0,1 Prozent gerechnet.
Im dritten Quartal hatte die Wirtschaftsleistung der zweitgrößten europäischen Volkswirtschaft stagniert. Im Dezember, dem letzten Monat des vierten Quartals, hat sich die Lage deutlich verbessert, und das BIP ist um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen, wie das Statistikamt weiter mitteilte. Analysten hatten hier nur mit einem Plus von 0,1 Prozent gerechnet. Im Gegensatz zu anderen großen Volkswirtschaften wie Deutschland werden in Großbritannien auch monatliche Wachstumsdaten veröffentlicht.
Im vierten Quartal 2024 stütze ein Wachstum im Dienstleistungssektor die Wirtschaft. Auch vom Bausektor gab es positive Impulse, während der Produktionssektor schrumpfte.
Überraschend stark zeigte sich die Industrieproduktion hingegen zum Jahresschluss. Den Angaben zufolge legte sie im Dezember um 0,5 Prozent im Monatsvergleich zu, nachdem sie im Monat zuvor noch um revidiert 0,5 Prozent gesunken war.
Redaktion onvista/dpa-AFX