Dax gibt vor den SAP-Quartalszahlen nach - Verluste halten sich aber in Grenzen

Die fortgesetzten politischen Kapriolen der US-Regierung haben am Dienstag nach Ostern auch die europäischen Börsen gebremst. Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt.
Der Dax lag nach der ersten Handelsstunde bei 21.088 Punkten 0,56 Prozent im Minus. Zuletzt hatte sich der Leitindex von einem Tief bei rund 18.500 Zählern deutlich erholt und einen Teil des von Trumps Strafzöllen ausgelösten Einbruchs wettgemacht.
Trump provoziert Powell
Trump forderte von der Fed abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Fed-Chef Powell als "Mr. Zu Spät" sowie einen "großen Loser", weil dieser die Zinsen wegen Inflationsrisiken vorerst nicht senken will. Ökonomen kritisieren Trumps Wirtschaftsansichten gleichwohl vielfach. Trumps Attacke gegen Powell habe an den Finanzmärkten Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank und eine Politisierung der Geldpolitik ausgelöst, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Anleger mieden nun erneut Risiken und verkauften US-Aktien und den US-Dollar.
SAP-Quartalszahlen im Fokus
In den Fokus am hiesigen Aktienmarkt rückt derweil die Saison der Quartalsbilanzen. Nach Börsenschluss in den USA werden die Resultate des Dax-Schwergewichts SAP erwartet. Anleger gingen auch hier kein Risiko mehr ein, die Papiere verloren in der ersten Handelsstunde gut vier Prozent. Damit war die Aktie schwächster Wert im deutschen Leitindex. Der SAP-Kurs hat seit dem Rekordhoch im Februar fast ein Viertel eingebüßt.
Die Aktie der Commerzbank führte die Gewinnerliste an im Dax mit einem Zugewinn von etwa zwei Prozent, hier gab es allerdings keine neuen unternehmensspezifischen Nachrichten. (mit Material von dpa-AFX)