Paypal Aktie analysiert: Wie ist der weitere Ausblick für 2025?
EQS-Media / 20.02.2025 / 10:19 CET/CEST
Paypal Aktie analysiert: Wie ist der weitere Ausblick für 2025?
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Vor ein paar Jahren hätte man PayPal noch als den unangefochtenen König des Online-Zahlungsverkehrs bezeichnet. Wer etwas im Internet kaufte, klickte fast automatisch auf den blauen Button mit dem vertrauten Logo. Heute sieht die Sache anders aus, denn Apple Pay und Google Pay sind auf dem Vormarsch, Händler setzen verstärkt auf eigene Zahlungslösungen und der Aktienkurs von PayPal? Der hat die Höhenluft längst verlassen und ist unsanft in der Realität gelandet.
Die große Frage, die sich stellt, heißt: Handelt es sich hier um eine Aktie, die nur vorübergehend strauchelt, oder ist PayPal auf dem besten Weg, ins Mittelmaß abzurutschen?
Die Entwicklung der PayPal-Aktie: Vom Highflyer zum Problemfall?
Im Jahr 2021 war PayPal eine der heißesten Aktien am Markt. Angetrieben vom pandemiebedingten Online-Shopping-Boom schoss der Kurs auf über 310 US-Dollar. Es gab kaum eine Investmentbank, die das Unternehmen nicht als unverzichtbaren Bestandteil des digitalen Zahlungsverkehrs feierte. Doch dann endete die Sonderkonjunktur. Die Leute kehrten zurück in die Geschäfte, das Wachstum im E-Commerce normalisierte sich und plötzlich hatte PayPal ein Problem, denn es gab keine natürliche Wachstumsstory mehr.
2022 brachte den Absturz, die Inflation stieg, die Zentralbanken zogen die Zinsen an und der Markt begann, Technologieaktien neu zu bewerten. Wer Wachstum um jeden Preis gekauft hatte, wurde abgestraft und PayPal gehörte zu den größten Verlierern. Auch 2023 verlief durchwachsen. Während sich andere große Tech-Konzerne allmählich von der Korrektur erholten, blieb PayPal auf der Stelle stehen. Anleger wurden ungeduldig und der einstige Platzhirsch im digitalen Zahlungsverkehr wirkte plötzlich austauschbar.
Im Jahr 2024 zeigt sich das Bild weiterhin uneinheitlich, denn die Aktie schwankt, zwischen vorsichtiger Hoffnung und der ernüchternden Erkenntnis, dass PayPal sein Alleinstellungsmerkmal verloren hat.
Welche Chancen und Herausforderungen beeinflussen PayPal derzeit?
Die gute Nachricht lautet, PayPal ist nach wie vor eines der meistgenutzten Zahlungsmittel im Online-Handel. Besonders in Europa bleibt die Marktdominanz stark, denn viele Kunden haben ihr Konto seit Jahren und sehen keinen Grund, den Anbieter zu wechseln. Das gibt Stabilität und macht Mut für die zukünftige Entwicklung.
Paypal ist immer noch die beliebteste Zahlungsart im Onlinehandel und vor allem in Deutschland nutzen enorm viele Shoppende Paypal. Außerdem hat sich das Unternehmen seit der Liberalisierung des Glücksspielmarktes und den Online Casino Deutschland auch dort wieder zum verlässlichen Zahlungsmittel gemauert. Laut Mark Seibert von dem Portal OnlineCasinoDeutschland.com ist Paypal mit Abstand das beliebteste Zahlungsmittel bei Einzahlungen in Online-Casinos. Das allein zeigt, dass es für Paypal definitiv bergauf geht und auch 2025 sollte sich diese Entwicklung fortsetzen und das nicht nur als vertrauenswürdiges Zahlungsmittel im Online Casino Deutschland.
Für viele zu umständlich
Die weniger gute Nachricht bezieht sich auf die Stabilität, weil diese allein nicht ausreicht. Die Konkurrenz hat in den letzten Jahren enorm aufgeholt. Apple Pay und Google Pay sind nicht nur Alternativen, sie sind inzwischen oft die bequemere Lösung. Wer ein iPhone besitzt, kann mit einem einzigen Fingertipp bezahlen, ohne ein zusätzliches Passwort einzugeben. PayPal hingegen erfordert weiterhin eine Anmeldung oder einen separaten Login. Das mag nicht nach viel Aufwand klingen, aber in der digitalen Welt entscheidet oft der kleinste Reibungspunkt darüber, welche Technologie sich durchsetzt.
Ein weiteres Problem ist, dass Händler längst erkannt haben, dass sie Geld sparen können, wenn sie Zahlungen direkt über eigene Systeme abwickeln, anstatt PayPal als Zwischenhändler zu nutzen. Amazon, Shopify und zahlreiche andere Anbieter setzen daher verstärkt auf ihre eigenen Lösungen. Wenn große Plattformen PayPal nicht mehr brauchen, wird es für das Unternehmen schwerer, Wachstum zu generieren, doch es gibt auch Lichtblicke, denn PayPal investiert in neue Technologien, darunter schnellere Checkout-Prozesse und die Integration von Kryptowährungen. Besonders in Schwellenländern könnte das Unternehmen noch Wachstumspotenzial erschließen. Aber reicht das aus?
Analystenprognosen zur PayPal-Aktie: Wohin geht die Reise bis 2025?
Ein Blick auf die aktuellen Prognosen zeigt, wie gespalten die Experten sind. Während einige Analysten ein Kursziel von bis zu 125 US-Dollar für 2025 sehen, halten andere 70 US-Dollar für realistischer. Das mittlere Kursziel liegt derzeit bei rund 96 US-Dollar, also ein solider Anstieg gegenüber den aktuellen Kursen, aber keine Rückkehr in alte Höhen.
Die optimistische Sichtweise besagt, dass PayPal nach einer Phase der Neuausrichtung wieder auf Wachstumskurs gehen wird. Neue Technologien, eine stärkere Position im stationären Handel und der Ausbau digitaler Finanzdienstleistungen könnten die Wende bringen.
Die pessimistische Variante sieht anders aus. Die Konkurrenz bleibt übermächtig, das Wachstum zu gering und am Ende bleibt PayPal zwar ein solides Unternehmen, aber eben keines, das Anlegern große Gewinne bescheren wird. Ein Blick in die Vergangenheit zeigt, dass Analysten oft danebenliegen. 2022 erwarteten viele eine schnelle Erholung, die nie kam. Prognosen sind eben keine Garantie, manchmal sind sie nicht einmal eine brauchbare Orientierung.
Die wichtigsten finanziellen Kennzahlen für eine Bewertung der Aktie
Für 2025 wird ein Umsatz von rund 33 Milliarden US-Dollar erwartet. Das entspricht einem Wachstum von etwa vier Prozent und das ist solide, aber im Vergleich zu vielen anderen Technologieunternehmen alles andere als beeindruckend.
Die Profitabilität bleibt eine offene Frage. PayPal investiert viel in die Weiterentwicklung seiner Plattform, doch steigende Kosten belasten die Margen. Gleichzeitig ist die Aktie im Vergleich zu früher günstiger bewertet. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt unter dem Branchenschnitt, was darauf hindeutet, dass der Markt nicht mehr an ein großes Wachstum glaubt.
PayPal im Wettbewerbsvergleich: Wie schlägt sich das Unternehmen gegen die Konkurrenz?
Die größten Probleme kommen aus der Ecke von Apple und Google. Deren Bezahlsysteme sind nicht nur weit verbreitet, sondern auch direkt in die Smartphones integriert. Für die Kunden gibt es kaum einen Grund, auf eine Drittanbieter-App zu setzen, wenn die Zahlung per Knopfdruck direkt auf dem Sperrbildschirm funktioniert.
Dazu kommt der wachsende Erfolg von Anbietern wie Klarna. Besonders in Europa ist „Buy Now, Pay Later“ längst eine etablierte Zahlungsmethode. PayPal hat zwar ähnliche Angebote, aber Klarna dominiert das Geschäft mit bequemen Ratenzahlungen. Ein weiteres Problem, ist, dass immer mehr große Online-Händler eigene Bezahlsysteme anbieten. Shopify und Amazon haben längst erkannt, dass sie von PayPal unabhängig werden können. Wenn Händler anfangen, PayPal aktiv zu meiden, wird es kritisch.
Welche neuen Produkte und Dienstleistungen könnten PayPal in Zukunft voranbringen?
Das Unternehmen setzt auf Innovationen wie „Fastlane“, einen Checkout-Prozess für Gäste, der die Zahlung ohne Kontoerstellung beschleunigen soll. Auch Kryptowährungen stehen auf der Agenda, wobei unklar ist, ob dieser Bereich tatsächlich den erhofften Wachstumsimpuls liefern wird. Dazu kommt der Versuch, die PayPal-App in Richtung einer Finanz-Super-App auszubauen. Neben Zahlungen sollen künftig auch Banking- und Investment-Dienste eine größere Rolle spielen.
Fazit: Lohnt sich ein Investment in die PayPal-Aktie im Jahr 2025?
PayPal ist längst nicht mehr der unangefochtene Marktführer, der es einmal war. Das Unternehmen hat zwar eine stabile Nutzerbasis, doch die Konkurrenz wird immer stärker, vor allem in Bezug auf die Aktien. Wer darauf hofft, dass sich PayPal wieder an die Spitze kämpft, muss Geduld mitbringen.
Kurzfristig könnte sich die Aktie stabilisieren, langfristig hängt alles davon ab, ob PayPal sich neu erfinden kann. Wer an die Innovationskraft des Unternehmens glaubt, könnte hier eine Gelegenheit sehen. Wer lieber auf Gewinner setzt, wird sich wohl woanders umsehen. Die kommenden Jahre werden zeigen, ob PayPal zurück in die Erfolgsspur findet oder ob es nur noch eine solide, aber unspektakuläre Aktie bleibt.
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Emittent/Herausgeber: United Newswire
Schlagwort(e): Finanzen
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