EZB-Störfall könnte Zahlungseingänge verzögern

Reuters · Uhr
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Frankfurt (Reuters) - Nach der Störung im Zahlungssystem Target der Europäischen Zentralbank (EZB) gehen zum Monatsende möglicherweise einige Zahlungen auf den Konten geringfügig später ein.

Bei Zahlungen von Gehältern, Renten und und Sozialleistungen könne es wegen der Target-Probleme am Donnerstag zu zeitlichen Verzögerungen kommen, erklärte die Deutsche Bundesbank am Freitag. "Dies könnte dazu führen, dass Gutschriftseingänge am heutigen Tage erst zu einer späteren Uhrzeit als üblich auf den Girokonten der Zahlungsempfänger gutgeschrieben werden", erklärte die Bundesbank. Eine Sprecherin der Deutschen Rentenversicherung Bund stellte aber klar: "Alle Rentenzahlungen kommen pünktlich bei den Rentnerinnen und Rentnern an."

Von den Target-Problemen waren laut Bundesbank auch Massenzahlungen betroffen, die am Donnerstag für die Abwicklung am Freitag in die Clearingsysteme eingereicht worden seien - zu Monatsende insbesondere Gehalts- und Rentenzahlungen sowie Sozialleistungen. Am Donnerstag war es zu mehrstündigen Ausfällen auf den Plattformen Target 2 (T2) für große Zahlungen und T2S für Wertpapierübertragungen gekommen. Ursache sei ein Hardware-Defekt gewesen. Am Freitag liefen die Systeme, auf denen Billionensummen bewegt werden, laut EZB wieder normal.

Durch die Störung war es aber unter anderem zu einem Rückstau bei der Abwicklung von Großzahlungen gekommen. Die Probleme seien nicht auf einen Hackerangriff zurückzuführen, sondern auf einen technischen Fehler, betonte die EZB. Es habe keine "böswillige Attacke" gegeben.

Über das Zahlungssystem T2 wickeln Banken im Euroraum Großzahlungen untereinander ab. T2S ist seit 2015 die EZB-Plattform für die zentrale Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen. Der deutsche Wertpapier-Verwahrer Clearstream, eine Tochter der Deutschen Börse, teilte am Freitag mit, die Dienste seien größtenteils zwar wiederhergestellt worden. Dennoch gebe es noch einige verbleibende Folgen durch den längeren Ausfall. Das Unternehmen stehe in engem Kontakt zu den Kunden und wolle die Folgen des Störfalls möglichst gering halten. Auch mit den Aufsichtsbehörden stehe Clearstream in Kontakt.

(Bericht von Tom Sims, Francesco Canepa, John O'Donnel, Frank Siebelt, Holger Hansen. Redigiert von Olaf Brenner.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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